Laut einem Artikel von Spiegel-Online, rüstet sich der Bundesnachrichtendienst (BND) für die Bedrohungen aus dem Cyberspace. Die Personalsuche gestaltet sich jedoch alles andere als einfach.
Der Inhalt im Überblick
Neue Abteilung zur Cyberabwehr
Die neue Abteilung soll defensiv ausgerichtet sein und sich ausschließlich mit Hackerangriffen auf Bundeseinrichtungen und die deutsche Industrie beschäftigen. Bedenkt man, dass andere Staaten wie beispielsweise China oder Russland permanente Cyberangriffe zu Spionagezwecken durchführen, so ist dieser Schritt sicherlich konsequent.
Cyberwar und Cyberspionage dürfte zudem auch ein Geschäftsfeld mit Zukunft sein. Vergleicht man den finanziellen Aufwand herkömmlicher Aufrüstung oder Spionage mit dem finanziellen Aufwand im Cyberspace, so wird das virtuelle Schlachtfeld auch für vergleichsweise kleine Staaten erschwinglich.
In Anbetracht der potentiell möglichen Schadensauswirkungen (Kosten/Nutzen) wird das Cyberspace sicherlich auch für kleinere Länder attraktiv, zumal digitale Entwicklungsländer selbst mangels entsprechender Infrastruktur wesentlich weniger verletzbar sind.
Fachleute schwer zu finden
Der BND stellt allerdings auch fest, dass in diesem Bereich gute Fachleute eher rar gesät sind, weshalb man vorerst hohe Honorare für die Kooperation mit Hackern zahlen muss. Kein Wunder, sind doch bereits IT-Fachleute im Allgemeinen schon Mangelware.
Auf dem Stellenmarkt konkurriert daher der BND mit den Unternehmen. Da Konkurrenz allerdings das Geschäft und somit auch die Gehälter belebt, dürfte es für den BND angesichts seiner festen Dienstbesoldungen eher schwer werden geeignetes Personal zu finden, denn Talente zieht es häufig auch zum Geld.
In (keiner) Konkurrenz zum Cyberabwehrzentrum
Aber machen sich hier Behörden nicht untereinander Konkurrenz, schließlich hat am 1. April 2011 das Nationale Cyber-Abwehrzentrum mit zehn Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in den Räumlichkeiten des BSI in Bonn seine Arbeit aufgenommen!?
Ziel der Cyberstrategie der Bundesregierung, aus welcher auch die Gründung des Cyberabwehrzentrums resultiert, war ebenfalls ein verbesserter Schutz der Wirtschaft.
Vergleicht man jedoch die Personalstärke (Cyberabwehrzentrum 10 Personen, Cyberabteilung BND 130 Personen), so wird schnell klar, dass der BND hier schon aufgrund der Ressourcen zwangsläufig die Nase vorne haben wird.
Fazit
Mehr ist manchmal tatsächlich besser, zumindest wenn das Verhältnis der Personalstärke 10:1 beträgt.
Jemand der, da hoffentlich bereits vorhanden, in Punkto Informationssicherheit zwar bestenfalls keine Mehrkosten verursacht, ist ihr betrieblicher Datenschutzbeauftragter.