Siri ist seit Jahren ein zentraler Bestandteil des Apple-Ökosystems. Mit der Einführung von Apple Intelligence und den kontinuierlichen Weiterentwicklungen in iOS rückt der Datenschutz bei Siri immer wieder in den Mittelpunkt. Der Beitrag beleuchtet aktuelle Entwicklungen, Datenschutzmaßnahmen und gibt einen Ausblick auf kommende KI-Funktionen.
Der Inhalt im Überblick
- Wie entwickelt sich Siri mit Apple Intelligence weiter?
- Welche Datenschutzmaßnahmen gelten aktuell für Siri?
- Was ändert sich mit iOS 26 und den kommenden KI-Features?
- Wie positioniert sich Apple im Vergleich zu anderen KI-Anbietern?
- Welche Herausforderungen und Kritikpunkte bestehen weiterhin?
- Was können Nutzer und Unternehmen für mehr Datenschutz tun?
- Wie sieht der Ausblick für den Datenschutz bei Siri aus?
Wie entwickelt sich Siri mit Apple Intelligence weiter?
Seit der Einführung von Apple Intelligence im Jahr 2024 hat sich Siri grundlegend verändert. Die Integration von KI-Modellen ermöglicht es Siri, komplexere Aufgaben zu bewältigen, kontextbezogene Antworten zu geben und sich stärker an individuelle Nutzerbedürfnisse anzupassen. Mit iOS 18 wurde Siri vielseitiger. Die Assistentin kann nun beispielsweise Dokumente zusammenfassen, E-Mails priorisieren und persönliche Schreibstile erkennen.
Apple hat auf der Entwicklerkonferenz WWDC 2025 eine Vielzahl neuer KI-Funktionen vorgestellt, darunter Live-Übersetzungen in Nachrichten, FaceTime und Telefonaten. Viele dieser Funktionen sind jedoch nur auf neueren Geräten verfügbar. Apple kündigte an, dass die wirklich umfassenden Personalisierungsfunktionen und eine natürlichere, intelligentere Siri 2026 folgen werden.
Trotz dieser Fortschritte bleibt die große Siri-Revolution bislang aus. Im Vergleich zu anderen Anbietern wie Google oder Samsung hinkt Apple bei KI-Funktionen noch hinterher. Während die Konkurrenz bereits ausgefeiltere KI-Features bietet, konzentriert sich Apple weiterhin stark auf Design und Nutzererlebnis.
Welche Datenschutzmaßnahmen gelten aktuell für Siri?
Mit jeder neuen iOS-Version hat Apple die Datenschutzmechanismen rund um Siri weiter ausgebaut. Zu den wichtigsten Maßnahmen zählen die lokale Datenverarbeitung, bei der Sprachbefehle und viele KI-Funktionen direkt auf dem Gerät verarbeitet werden. Nutzer erhalten eine transparente Kontrolle darüber, welche Daten für die Verbesserung von Siri verwendet werden dürfen. Die Teilnahme an der Auswertung von Sprachaufnahmen ist freiwillig und kann jederzeit widerrufen werden.
Ein zentrales Unterscheidungsmerkmal zu anderen Anbietern ist Apples Ansatz, möglichst viele KI-Funktionen „on device“ auszuführen. Sollte die Rechenleistung des Geräts nicht ausreichen, kommt „Private Cloud Compute“ zum Einsatz. Die Anfragen werden dabei verschlüsselt verarbeitet, ohne dauerhafte Speicherung oder Verknüpfung mit der Apple-ID. Apple betont, dass keine personalisierte Profilbildung erfolgt und keine Daten an Werbetreibende weitergegeben werden. Zum Weiterlesen: Apple iPhone – Echter Datenschutz oder nur Marketing?
Was ändert sich mit iOS 26 und den kommenden KI-Features?
Mit iOS 26 erweitert Apple die KI-Funktionen (für das iPhone 15 Pro und neuere Modelle). Zu den Neuerungen zählen unter anderem Live-Übersetzungen in FaceTime, Nachrichten und der Telefon-App. Die Funktion „Visual Intelligence“ kann auch auf Screenshots angewendet werden, sodass Nutzer Inhalte direkt analysieren oder weiterverarbeiten können. Zudem wird Apple Intelligence in die Kurzbefehle-App integriert, was die Automatisierungsmöglichkeiten erweitert. Verbesserungen beim Schutz vor Spam-Anrufen und unerwünschten Nachrichten sind ebenfalls Teil des Updates. Apple betont, dass bei diesen neuen Funktionen und der Entwicklung von Siri der Grundsatz „Privacy by Design“ gilt – Datenschutz und Datensparsamkeit stehen bereits bei der Entwicklung im Fokus (mehr dazu im Apple Newsroom).
Ein umfassendes Siri-Update ist für iOS 26.4 geplant. Die neue Siri soll dann in der Lage sein, längere Gesprächsverläufe zu analysieren und daraus präzisere, kontextbezogene Empfehlungen abzuleiten. Adaptive Sprachmodelle sorgen dafür, dass sich die Assistentin noch stärker an individuelle Kommunikationsstile und Vorlieben anpasst. Darüber hinaus ist ein neues Design für Siri angekündigt, das die Sprachsteuerung intuitiver und visuell ansprechender machen soll. Künftig soll Siri auch komplexere Aufgaben wie das Auffinden, Bearbeiten und Versenden von Fotos allein per Sprachbefehl übernehmen können.
Wie positioniert sich Apple im Vergleich zu anderen KI-Anbietern?
Im Vergleich zu Konkurrenten wie Google Gemini oder Microsoft Copilot wirkt Siri aktuell noch limitiert. Während andere Systeme bereits komplexere Fähigkeiten bieten und Sprache, Bilder, Webseiten und Dokumente gleichzeitig verstehen und verarbeiten können, bleibt Siri bislang auf Sprachbefehle und einfache Aufgaben beschränkt. Funktionen wie die Analyse von Fotos oder komplexe Dialoge sind bei der Konkurrenz bereits Alltag.
Apple setzt jedoch auf einen anderen Weg. Der Schutz der Privatsphäre und die lokale Verarbeitung von Daten stehen im Vordergrund. Während Google, Microsoft und OpenAI auf besonders datenhungrige KI-Modelle setzen, verzichtet Apple auf die dauerhafte Speicherung und Profilbildung. Das Motto lautet: „Siri lernt, was du brauchst. Nicht, wer du bist.“ Dieser Ansatz spricht vor allem Nutzer an, denen digitale Selbstbestimmung und Datenschutz wichtig sind.
Gleichzeitig steht Apple unter Zugzwang, die in der Werbung angekündigten Innovationen auch tatsächlich zu liefern. Die Erwartungen an eine wirklich intelligente, konversationsfähige Siri sind hoch – nicht zuletzt, weil Apple selbst diese Erwartungen durch Marketingkampagnen geschürt hat. Experten sehen den Rückstand bei KI als riskant, da Künstliche Intelligenz die Art, wie wir Smartphones nutzen, grundlegend verändert.
Welche Herausforderungen und Kritikpunkte bestehen weiterhin?
Trotz aller Fortschritte gibt es weiterhin Herausforderungen im Zusammenspiel von KI, Sprachassistenz und Datenschutz. Unbeabsichtigte Aktivierungen können dazu führen, dass Siri versehentlich ausgelöst wird und Gesprächsfragmente aufzeichnet. Bei der Nutzung von Siri in Gruppen oder Meetings können auch Daten unbeteiligter Personen verarbeitet werden, was datenschutzrechtlich problematisch ist. Obwohl Apple viele Einstellungen bietet, bleibt die Komplexität für Nutzer hoch. Die vollständige Kontrolle über alle gespeicherten Daten ist nicht immer einfach umzusetzen.
Datenschützer fordern daher weiterhin klare Informationspflichten, einfache Opt-out-Möglichkeiten und eine konsequente Umsetzung der Löschfristen. Besonders im Unternehmensumfeld ist eine regelmäßige Überprüfung der Konfigurationen und Datenschutzmaßnahmen ratsam.
Was können Nutzer und Unternehmen für mehr Datenschutz tun?
Um Siri möglichst datenschutzfreundlich zu nutzen, empfiehlt es sich, die folgenden Einstellungen und Maßnahmen zu beachten.
Wie lässt sich der Offline-Modus bei Siri nutzen?
Siri verarbeitet viele Standardbefehle direkt auf dem Gerät, sofern ein iPhone oder iPad mit mindestens iOS 15 verwendet wird. Einen expliziten Schalter für den Offline-Modus gibt es nicht. Die Offline-Verarbeitung erfolgt automatisch, wenn die technischen Voraussetzungen erfüllt sind.
Wie kann die Audioauswertung deaktiviert werden?
Apple bietet die Möglichkeit, kurze Mitschnitte von Siri-Anfragen zur Qualitätsverbesserung auszuwerten. Um dies zu verhindern, sollte die entsprechende Option deaktiviert werden. Dazu navigiert man in den Einstellungen zu „Datenschutz & Sicherheit“ und dann zu „Analyse & Verbesserungen“. Dort kann die Option „Siri & Diktierfunktion verbessern“ ausgeschaltet werden. Es empfiehlt sich außerdem, unter „Analyse & Verbesserungen“ zu prüfen, ob auch die weiteren Datenübermittlungen deaktiviert sind.
Wie funktioniert die Datenlöschung?
Gespeicherte Siri-Anfragen und Diktate lassen sich manuell löschen, um die eigene Privatsphäre zu schützen. Hierzu öffnet man die Einstellungen, wählt „Siri“ und tippt auf „Siri- und Diktierverlauf“. Mit einem weiteren Tipp auf „Siri- und Diktierverlauf löschen“ werden die gespeicherten Daten entfernt.
Wie können Datenschutz-Einstellungen individuell angepasst werden?
Siri kann auf verschiedene persönliche Daten wie Kontakte, Kalender oder den Standort zugreifen. Diese Zugriffe lassen sich individuell steuern. In den Einstellungen unter „Siri“ und dann bei „Apps“ kann für jede App festgelegt werden, ob Siri genutzt werden darf und ob Vorschläge angezeigt werden. Zusätzlich können unter „Datenschutz & Sicherheit“ weitere Berechtigungen, etwa für Standort oder Kontakte, angepasst werden.
Welche Maßnahmen sind im Unternehmensumfeld sinnvoll?
Im Unternehmensumfeld empfiehlt sich der Einsatz von Mobile Device Management (MDM)-Lösungen, um Siri zentral zu konfigurieren oder zu deaktivieren. Administratoren können über MDM-Systeme wie Jamf oder Intune Siri komplett deaktivieren, Einschränkungen für Siri-Funktionen festlegen und Datenschutzoptionen zentral steuern. Darüber hinaus sollten Unternehmen klare Richtlinien zur Nutzung von Sprachassistenten etablieren und Mitarbeitende regelmäßig für Datenschutzthemen sensibilisieren.
Wie sieht der Ausblick für den Datenschutz bei Siri aus?
Mit der fortschreitenden Integration von KI und Apple Intelligence wird Siri in den kommenden Jahren noch leistungsfähiger und vielseitiger werden. Es bleibt spannend, ob Apple dem Grundsatz treu bleibt, Datenschutz und Privatsphäre als zentrale Werte zu betrachten. Dennoch gibt es eine Herausforderung, den Spagat zwischen Innovation und Datenschutz zu meistern.
Trotz des Innovationsdrucks und der Kritik an der Geschwindigkeit der KI-Entwicklung bleibt Apple mit seinen Geräten und Diensten weltweit erfolgreich. Die starke Nutzerbindung und das Vertrauen in die Marke sind weiterhin intakt. Entscheidend wird sein, ob Apple es schafft, die Erwartungen an eine moderne, datenschutzfreundliche und wirklich intelligente Siri in den kommenden Jahren zu erfüllen.






Irgend wie ja sehr schade, dass der eigentlich sehr lesenswerte Artikel durch die Clickbait-Überschrift so viel von Vorschussvertrauen verliert… Habt Ihr/der Autor das wirklich nötig?
Bei dem Aufwand, den wir in die Artikel investieren, möchten wir natürlich möglichst viele Leser erreichen. Überschriften, die ein hohes Interesse erzeugen und dabei nicht irreführend sind, halten wir daher für ok.
…“das Problem von den ungewünschten Gesprächsmitschnitten“ – exzellentes Deutsch :)
Vielen Dank für den Hinweis. Wir haben die entsprechende Passage angepasst.
Der verlinkte Artikel „Apple iPhone – Echter Datenschutz oder nur Marketing?“ ist wohl nicht mehr aktuell (von Anfang 2022; die Ende-zu-Ende-Verschlüsselung der iCloud wurde Ende 2022 deutlich verbessert). Vielleicht jenen Artikel noch updaten?
Vielen Dank für Ihren Hinweis. Wir werden den Artikel zeitnah prüfen und entsprechend aktualisieren.