Ein Fragebogen des Hamburgischen Datenschutzbeauftragten führte zur Aufdeckung einer weiteren Datenpanne bei Google.
Für den ohnehin umstrittenen Dienst „Google Street View“ wurden beim Fotografieren der Straßen und Häuser aus ungeschützten drahtlosen Netzwerken (WLANs) unter anderem Fragmente aus E-Mails und Inhalte aufgerufener Webseiten (Nutzerdaten) erfasst und gespeichert, wie Google am Freitag selbst kleinmütig einräumte. Ende April hatte Google noch öffentlich beteuert, von WLANs allenfalls Namen (SSID) und MAC-Adresse, aber keine Nutzungsdaten zu speichern.
Verbraucherschutzministerin Aigner verlangt umfassende Aufklärung und eine sofortige Löschung der Daten. Der Bundesbeauftragte für den Datenschutz Peter Schaar fordert anlässlich dieses erneuten Skandals eine „detaillierte Prüfung“ von Googles Umgang mit personenbezogenen Daten. Es ist jedoch mal wieder fraglich, ob deutsche Behörden gegen den US-amerikanischen Konzern etwas ausrichten können. Zumindest hat der Fall aus Deutschland auch international Wellen geschlagen.
Originell war jedenfalls die öffentliche Entschuldigung: Die Speicherung habe „aus Versehen“ stattgefunden. Man habe einen Programm-Code, der ursprünglich für ein anderes Projekt geschrieben worden sei, unbewusst bei der Datenerfassung für Street View eingebunden. Interessanterweise ist auch das Anfallen dieser Daten niemandem aufgefallen. Es bleibt die Frage, was Google noch alles „versehentlich“ speichert…