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Tipps zum sicheren Umgang mit sozialen Netzwerken für Jugendliche

Tipps zum sicheren Umgang mit sozialen Netzwerken für Jugendliche

Ein besonnener Umgang mit dem Internet und vor allem den öffentlich geteilten persönlichen Daten ist wichtig. Eine neu überarbeitete Broschüre der Berliner Beauftragten für Datenschutz und Informationsfreiheit informiert Jugendliche über den sicheren und vernünftigen Umgang mit Daten in sozialen Netzwerken und hält viele nützliche Tipps bereit.

Ich suche dich. Wer bist du? – Eine Broschüre aus Berlin

Dass Vorsicht besser ist als Nachsicht, ist keine neue Botschaft. Doch allzu leicht passiert es, dass dennoch leichtfertig Kommentare oder Bilder in sozialen Netzwerken geteilt werden oder Nachrichten über Messenger Dienste verschickt werden. Und am nächsten Tag wünscht sich der Postende diese Informationen lieber nicht mit der Welt geteilt zu haben. Der Nachteil ist, dass das Internet nicht besonders nachsichtig im Vergessen von mitgeteilten Informationen ist.

Diese Erkenntnis ist manchmal bereits für Erwachsene schwer umzusetzen. Für Heranwachsende kann dies gelegentlich noch schwerer sein. Abhilfe soll hier die überarbeitete und veröffentlichte Broschüre „ICH SUCHE DICH. Wer bist du? “ der Berliner Beauftragten für Datenschutz und Informationsfreiheit und der Senatsverwaltung schaffen.

Intention der Broschüre

Die Broschüre zielt darauf ab den informierten und vernünftigen Umgang von Jugendlichen mit der Nutzung des Internets zu fördern. Insbesondere wird der Erkenntnis Rechnung getragen, dass starre Verbote in der heutigen Zeit nicht zielführend sind, so Maja Smoltczyk, Berliner Beauftragte für Datenschutz und Informationsfreiheit:

„Soziale Netzwerke sind aus der Lebenswelt der Jugendlichen nicht mehr wegzudenken. Umso wichtiger ist es, immer wieder auf Gefahren hinzuweisen, die dort lauern. Mit Verboten und erhobenem Zeigefinger werden wir jedoch kein Bewusstsein für Risiken schaffen.“

Vielmehr ist es sinnvoll den Jugendlichen altersgerechte Informationen zur Verfügung zu stellen und sie damit anzuleiten. In der Broschüre wird anschaulich erklärt, welche Risiken ein unbedachter Umgang mit Fotos, Kommentaren, Blogs etc. haben kann. Außerdem wird herausgestellt, dass besondere Vorsicht bei der Verwendung der eigenen Kontaktdaten walten gelassen werden sollte. Kenntnis über den echten Namen und die eigene Adresse sind keine News für das versammelte „World Wide Web“. Die Jugendlichen werden dazu angehalten zu hinterfragen, ob diese Angaben tatsächlich sein müssen.

Dreigeteilter Aufbau

Die Broschüre bietet verschiedene Informationen und Hintergründe in einer dreiteiligen Übersicht an, die im Folgenden kurz skizziert ist:

Fragen, die Jugendliche für sich beantworten sollten

  • Welche Infos gebe ich freiwillig im Internet bekannt?
  • Einmal gepostet … und dann?
  • Welchem sozialen Netzwerk vertraue ich meine Daten an?
  • Welche Risiken können mir durch unbedachten Umgang mit meinen Daten entstehen?
  • Möchte ich wirklich, dass mein Arbeitgeber, Vermieter, Fremde… diese Daten über mich kennen?

10 Tipps für die Umsetzung

Die zehn folgenden Tipps für die Umsetzung sind anschaulich aufbereitet. Sie halten diverse Beispiele bereit, wie die Daten im Alltag regelmäßig von Jugendlichen genutzt werden und welche Vorsichtsmaßnahmen hierbei von ihnen getroffen werden sollten:

  • Nicht immer den echten Namen in jedem Netzwerk angeben (Pseudonym)
  • Separates Profil, wenn echte Daten erforderlich sind
  • Vorsicht bei Fotos
  • Umsicht bei der Menge der angegeben Daten
  • Keine Kontaktdaten öffentlich machen
  • Zugriffmöglichkeit auf Daten selbst festlegen
  • Auffindbarkeit von Profilen selbst festlegen
  • Profildaten schützen
  • Achtung, wenn Daten mit anderen Netzwerken verknüpft werden
  • Rechte Dritter beachten

Und weitere Informationen

Zum Abschluss werden noch einige Internetpräsenzen genannt, auf welchen sich Interessierte rund um den Datenschutz informieren können.

Wer profitiert?

Bleibt abzuwarten, wie gut die Broschüre die Zielgruppe erreicht. In Zeiten des Internets wäre eine Gestaltung in Form einer Webseite oder App wohl attraktiver für Jugendliche. Der Download einer PDF-Datei spricht hingegen eher Eltern und Lehrer an. Aber ganz nebenbei – auf der Seite der Berliner Datenschutzbeauftragten, die das PDF zum Download anbietet, sind auch Webseiten mit datenschutzrechtlichen Themen für Kinder und Jugendliche verlinkt.

Insgesamt stellt die Broschüre ein gutes und interessant gestaltetes Informationsmaterial dar, welches für einen verantwortungsvollen Jugendlicher im Umgang mit dem Internet sensibilisieren soll. Schön ist, dass hier nicht „der Teufel an die Wand gemalt“ wird und nicht einfach nur vor dem Internet gewarnt wird. Vielmehr wird anhand von eingängigen Tipps und Erläuterungen, ein praktischer und sicherer Umgang aufgezeigt.

Aufgeklärtes Verhalten und eigene Verantwortung werden somit geschult. Ein Blick in diese Jungversion datenschutzrechtlicher Aufklärung lohnt sich übrigens auch für Erwachsene. Ohne viel juristische Erläuterungen hält die Broschüre den ein oder anderen erfrischenden Tipp bereit, den man zukünftig vielleicht auch in den persönlichen Umgang mit Fotos, Blogs, etc. integrieren könnte.
Viel Spaß dabei!

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