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Vom Boden bis ins All: Integrierte Sicherheitslösungen für Satelliten

Vom Boden bis ins All: Integrierte Sicherheitslösungen für Satelliten

Die Kommunikationstechnologie entwickelt sich rasant weiter und Satelliten im Low Earth Orbit (LEO) spielen dabei eine immer wichtigere Rolle. Mit der Fähigkeit, globale Konnektivität zu ermöglichen, bieten LEO-Satelliten eine neue Ära der Kommunikation. Hierbei spielen große Satelliten Konstellationen, bestehend aus Tausenden von Satelliten, eine immer größere Rolle. Doch mit diesen technologischen Fortschritten gehen auch erhebliche Sicherheitsrisiken einher, die es zu adressieren gilt.

Was sind LEO-Satelliten und was macht sie so besonders?

LEO-Satelliten unterscheiden sich in vielerlei Hinsicht von anderen Kommunikationssystemen. Sie bewegen sich normalerweise in Höhen von 500 bis 1.400 Kilometern über der Erdoberfläche und sind dadurch näher an der Erde als beispielsweise MEO (Medium Earth Orbit) oder HEO (Highly Elliptical Orbit) Satelliten. Diese Nähe zur Erde ermöglicht niedrigere Latenzzeiten und schnellere Datenübertragung, jedoch macht dies die Satelliten auch anfälliger für Bedrohungen.

Nach Einschätzung der Europäischen Agentur für Cybersicherheit (ENISA) umfasst die Bedrohungen für LEO-Satelliten unter anderem das Abfangen von Daten und das Blockieren von Signalen. Zu den Bedrohungen zählen auch Angriffe auf die Satelliten selbst, wie etwa das Hijacking von Nutzlasten oder sogar die Übernahme der Kontrolle des Satelliten. Sollte dies eintreten könnte dies katastrophale Folgen für die globale Kommunikationsinfrastruktur haben, da ein einziger erfolgreicher Angriff erhebliche Störungen in der Datenübertragung verursachen könnte.

Ein besonders besorgniserregendes Szenario ist das Hijacking eines LEO-Satelliten, bei dem ein Angreifer die Kontrolle über die Satellitenfunktionen übernimmt. Dies könnte nicht nur zu erheblichen finanziellen Verlusten führen, sondern auch zur Gefährdung kritischer Infrastrukturen, insbesondere wenn die Satelliten für militärische oder sicherheitsrelevante Anwendungen genutzt werden.

Dies wird durch die Gefahr des Ausfalls oder der Beeinträchtigung der Überwachung und Steuerung des Dienstes, des Weltraumsegments sowie des Bodensegments ergänzt. Dies kann zur Folge haben, dass der LEO-Satelliten seine Kommandofähigkeit verlieren könnte.

Weitere Risiken werden in dem Cybersecurity Assessment der ENISA diskutiert und können dort bei Interesse nachgelesen werden.

Was kann man dagegen tun?

Um diese Bedrohungen frühzeitig in einer Risikobetrachtung adressieren zu können, betont das ENISA-Cybersecrity Assessment, dass Risiken in allen Phasen des Projekts zu betrachten sind, beginnend bei der Planung, über das Design hin zu dem Betrieb und der Entsorgung der verschiedenen Bestandteile. Dies bildet somit eine Security by Design Strategie ab.

Diese proaktive Strategie reduziert nicht nur das Risiko, sondern verhindert, dass zu viele Sicherheitsaspekte im Nachhinein hinzugefügt werden müssen. Ebenso reduziert sie das Risiko, dass mögliche Schwachstellen unentdeckt bleiben und von Angreifern ausgenutzt werden können.

Um auf die Besonderheiten von Satelliten besser eingehen zu können, empfiehlt die ENISA die Verwendung und Weiterentwicklung von internationalen Security Standards und Gesetzen, wie beispielsweise NIS-2 und NIST. Diese sollten sowohl die technischen als auch die geografischen Besonderheiten und Ansprüche von LEO-Satelliten berücksichtigen.

Regulatorik wird durch den Wunsch ergänzt, dass Cybersicherheit und Raumfahrttechnik verzahnter zusammenarbeiten. ENISA schlussfolgert, dass es unerlässlich sei, Ingenieure, welche die Satelliten und Bodensegmente entwickeln, zu einer engeren Zusammenarbeit mit den Spezialisten für Informationssicherheit zu bewegen. Vor allem Tests sollten vermehrt durchgeführt werden. Nur so kann gewährleistet werden, dass Sicherheitsmaßnahmen effektiv implementiert und auf die spezifischen Anforderungen der Raumfahrttechnologie abgestimmt werden.

Die Zukunft der LEO-Satelliten und ihre Sicherheit

Die Bedeutung von LEO-Satelliten für die globale Kommunikation wird in den kommenden Jahren weiter zunehmen. Die ENISA Analyse zeigt, dass es nicht ausreicht, bestehende Cybersicherheitsmaßnahmen einfach auf LEO-Satelliten zu übertragen. Stattdessen sind maßgeschneiderte Ansätze und eine koordinierte Sicherheitsstrategie erforderlich, um die einzigartigen Herausforderungen zu bewältigen, die mit der Nutzung von LEO-Satelliten einhergehen.

Die Zukunft der globalen Kommunikation hängt entscheidend von der Sicherheit der LEO-Satelliten ab. Nur durch proaktive Maßnahmen, kontinuierliche Überwachung, umfangreiche Tests bereits ab der Planungsphase und internationale Zusammenarbeit kann sichergestellt werden, dass diese Systeme vor den wachsenden Bedrohungen geschützt sind. Der ENISA-Bericht ist ein entscheidender Schritt in Richtung einer sichereren und widerstandsfähigeren satellitengestützten Kommunikationsinfrastruktur, die den Anforderungen der modernen Welt gerecht wird.

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