Man sollte meinen der Kunde ist König. Nicht so bei der Hamburger Sparkasse (Haspa). Hier ist der Kunde „Bewahrer“, „Hedonist“, „Abenteurer“, „Genießer“, „Performer“, „tolerant“ oder „diszipliniert“. Denn die Haspa hat viele ihrer rund 1,5 Millionen Kunden in diese sieben Psycho-Profile kategorisiert um ihnen in der „richtigen Sprache“ passende Finanzprodukte anbieten zu können.
Die Haspa gab hierzu laut spiegel.de an
„Das ist ein Hilfsmittel unter vielen anderen in der Beratung, das wir nutzen, um Kunden besser zu verstehen.“ (…) Es gehe darum, Erkenntnisse „im positiven Sinne“ zu nutzen, um den Bedürfnissen der Kunden besser gerecht zu werden. Eine „Einordnung in Schubladen“ sei dies aber nicht.
Stimmt, nicht in Schubladen aber in „Bewahrer“, „Hedonist„, „Abenteurer“, „Genießer“, „Performer“, „tolerant“ oder „diszipliniert“.
Gut auch, dass Kunden hierüber nicht informiert wurden, obwohl die Haspa dazu verpflichtet gewesen wäre. Ob und in welchem Ausmaß auch Kontobewegungen bei der Einordnung einbezogen wurden ist indes nicht bekannt. Inzwischen teilte die Haspa mit, dass man das System einstellen und sämtliche Kundenprofile löschen werde, obwohl diese „im Interesse der Kunden angelegt“ wurden. Danke Haspa!
Wenn ich bei der Telekom online meine Rechnung reklamiere, muss ich als Zwangsangabe meinen Gemütszustand („nicht verärgert“ bis „sehr verärgert“) mitteilen. Da frage ich mich auch, ob ich eventuell anschließend intern entweder als Scheintoter oder als Nervenkranker eingestuft werde.
http://hilfe.telekom.de/hsp/cms/content/HSP/de/15108/Startseite/Kontakt/Vertrag-und-Rechnung-Ihre-Telefonrechnung/Reklamation?formName=C2_Rechnung_Reklamation