Das Hochsicherheitshandy „Merkelphone“ der Telekom erhält die Zulassung durch das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnologie. So berichtet der Spielgel und die Telekom in einer Medieninformation vom heutigen Tag.
Der offizielle Name dieses Security-Smartphones lautet SiMKo 3. Das Smartphone basiert auf dem Samsung Galaxy S3. Das hier nicht das aktuelle Galaxy S4 als Grundlage dient, dürfte wohl an der sicherlich langen Entwicklungs- und Prüfungsdauer liegen.
Der Inhalt im Überblick
Software und Sicherheit aus Deutschland
Wie auch bei dem Blackberry OS 10 existieren zwei Welten auf dem Smartphone. Zum einen gibt es einen abgeschlossenen Bereich, der die persönlichen Daten abschirmt. Zum anderen existiert ein offener Bereich, der dem Surfen im Netz dienen soll. Der Sprung zwischen den Welten findet durch eine Wischgeste statt. Auf diese weise kann zwischen „secure“ und „open“ gewählt werden.
Die Komponenten der Sicherheitstechnik kommen aus Deutschland. So sind für die einzelnen Techniken die folgenden Unternehmen verantwortlich:
- L4-Mikrokern -TU-Dresden, Firma Kernkonzept, Telekom Innovation Laboratories, Trust2Core
- Kryptokarte – certgate (verschlüsselt die Daten auf dem Gerät)
- verschlüsselte Verbindung – NCP
Das Herzstück – L4-Mikrokern
Der L4-Mikrokern ist das Herzstück des „Merkelphones“ und schaltet sich unmittelbar beim Booten ein und kontrolliert, was sicher ist. Nach Aussage der Telekom besteht der Kern aus nur wenigen 10.000 Zeilen Programmcode, was den Code insgesamt transparenter macht und somit weniger Raum für mögliche Sicherheitslöcher bietet.
Herkömmliche Programmcodes beinhalten mehrere Millionen Zeilen Code. Der L4-Mikrokern erlaubt es damit, dass im Prinzip zwei separate Betriebssysteme auf einem Gerät laufen können. Durch die Abschirmung des privaten Bereichs soll so ein Übergriff durch das offene System auf das geschlossene ausgeschlossen werden. Die Daten der beiden Welten seien dabei strikt getrennt.
Verschlüsselte Telefonie
Das SiMKo 3 solle in naher Zukunft auch das Verschlüsseln der Telefongespräche ermöglichen. Zum einen wird der Behörden-Standard SNS (Sichere Netzübergreifende Sprachverschlüsselung) in den nächsten Monaten entwickelt.
Zum anderen soll es verschlüsselte Telefonate auf Basis von VoIP mit hochsicheren Verschlüsselungsverfahren bieten, so die Telekom in ihrer Medieninformation. Daneben ist auch eine Fernlöschung wie auch bei den Geräten von der Stange möglich.
Weitere Pläne
Aus der Medieninformation der Telekom geht hervor, dass sie in Zukunft auch weitere Geräte wie Tablets, Smartphones und Notebooks entwickeln wolle. Dabei solle das SiMKo-Smartphone nicht nur für die öffentliche Hand zur Verfügung stehen, sondern auch der Wirtschaft angeboten werden.
Bei einem Preis von derzeit 1700 € werden sich das allerdings nur wenige Unternehmen als Standard-Smartphone für Ihre Mitarbeiter leisten können. Dennoch ist dieser Schritt zu begrüßen, da so zumindest die Kommunikation zwischen besonders sensible Abteilungen in Unternehmen ein Schritt sicherer gemacht werden kann.
Ich finde sowas eigentlich ziemlich sinnvoll, doch ist der Preis sehr sehr happig. Abwarten bis es günstiger geworden ist ;-)