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Facebook Home: Die bedenkliche Oberfläche für Android

Facebook Home: Die bedenkliche Oberfläche für Android

Facebooks neuer Clou ist „Facebook Home“ eine App, die tief in das Betriebssystem Android eingreift und dabei die Oberfläche modifiziert.

Dies ist möglich, weil der Quellcode von Android offen, also einsehbar und somit auch modifizierbar ist.

Ständige Präsenz

Die App wird zum ersten Anlaufpunkt beim Blick auf das Handy und zur „Standardoberfläche„. Die anderen Apps spielen eine jedenfalls visuell untergeordnete Rolle und sind nur per Untermenü erreichbar. Facebook dominiert, gewollt.

Frei für fremde Hände

Ohne das Handy entsperren zu müssen sind dann aktuelle Nachrichten, News-Feeds, Fotos usw. sofort sichtbar sowie „likes“ und Kommentare möglich.

Die Sperrung des Handys verliert ihren Sinn. Gerade bei Facebook werden viele sensible Daten preisgegeben, die nicht jeder einsehen können soll. Bei Verlust des Handys hätte der Dieb/Finder Zugriff auf die Facebook App und könnte ohne Probleme schädliche Handlungen (z.B. kompromittierende Kommentare) vornehmen. Inwieweit hier eine Sperrung der App möglich sein wird, ist derzeit noch nicht bekannt.

Ziel: Werbung

Das Ziel der App ist laut Mark Zuckerberg, Menschen zu verbinden und ihnen die Möglichkeit zu geben, ständig in Kontakt zu bleiben ohne dass der Gesprächsfluss abbricht.

Tatsächlich ist dies aber nur notwendiges Zwischenziel. Denn nur wenn Facebook das Hauptaugenmerk genießt, ist gezielte Werbung möglich und damit das eigentliche Ziel erreicht. Werbung wird mit der App effizienter, da sie unmittelbar wahrnehmbar wird.

Zwar ist in den Previews noch keine Werbung zu sehen. Es wäre aber naiv zu glauben, wenn nicht eine gewisse Zeit nach Einführung der App neben den vielen „nützlichen“ Infos der Freunde auch personalisierte Werbung erscheinen wird. So berichtet auch der Focus, dass sie künftig in den „Cover Feed“ eingebaut werden könnte. Auch der derzeitigen App erging es so.

Gezielte Auswertung des Nutzerverhaltens

Um gezielt werben zu können, ist eine detaillierte Auswertung des Nutzerverhaltens nötig. Dies erleichtert die App immens, weil sie bequem ist.

„Liken“ erfolgt durch Doppeltippen auf das Foto oder den Beitrag eines anderen und führt damit zu erleichtertem, schnellerem „liken“ und damit zu mehr Daten, die Facebook wieder auswerten kann. Gerade die „Likes“ eines Nutzers sind für Facebook Gold wert. Denn sie drücken eben aus, was der Nutzer mag.

Kommt dann vielleicht noch die Sprachsteuerung hinzu wird es noch bequemer und leichter seinen Status mitzuteilen und das eigene Nutzerverhalten Facebook preiszugeben.

Wann, wer, wo und mit wem

Der „Zeit“ nach wird Facebook selbst auch Hinweise wie Geburtstage der Freunde einblenden oder dass man schon länger nichts geschrieben/geteilt hat. Damit wird erschreckend sichtbar, dass Facebook genau dokumentiert, wer wann was geschrieben hat.

Hinzu kommt sicher die Ortungsfunktion, die dann auch die Standortdaten fleißig und kontinuierlich übermitteln wird. Denn nur so kann man ja schließlich auch nur in Kontakt mit den Freunden bleiben. Mögliche Freunde aus der Gegend könnten vorgeschlagen werden, während man durch die Straßen geht. Die App sendet und empfängt jedenfalls durchgehend Daten des Nutzers an/von Facebook. Bei eingeschalteter Ortungsfunktion sind somit ohne Probleme Bewegungsprofile der Nutzer möglich.

Verbreitung

Die Installation ist derzeit nur auf bestimmten Android-Modellen möglich. Das HTC first ist das erste Smartphone, welches die App per Werksauslieferung bereitstellt und somit wohl das erwartete „Facebook-Phone“.
Es wird zu einem günstigen Preis verfügbar sein. Derzeit in den USA wohl für etwa 100 $. So manch zukünftiger Nutzer könnte sich bei dem Preis schnell zum Kauf entschließen. Er bezahlt aber auch mit seinen Daten. Das sollte er nicht vergessen.

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