Laut einer Studie haben Deutsche mehr Angst um Ihre Daten als Bürger anderer Nationen, wissen aber gleichzeitig am wenigsten, was mit ihren Daten passiert. Wer als Unternehmen hier ansetzt und das Vertrauen seiner Kunden gewinnt, kann mit gelebtem Datenschutz echte Wettbewerbsvorteile schaffen.
Der Inhalt im Überblick
Internationale Studie zum Datenschutz
In seinem Artikel „Gezielte Desinformation beim Datenschutz?“ berichtet Winfried Grünert von PIRONET von einer Studie, in der Bürger aus den USA, Deutschland, Großbritannien, China und Indien zu ihrer Einstellung zum Datenschutz befragt worden sind. Ein Ergebnis überrascht kaum: Die Deutschen haben am meisten Angst um ihre Daten.
Deutsche am schlechtesten informiert
Erstaunlicher hingegen ist das Ergebnis der Studie, dass deutsche Bürger am wenigsten darüber zu wissen scheinen, was mit ihren Daten im Zeitalter des Internets eigentlich passiert.
Über den Zusammenhang zwischen Unwissen und Angst lässt sich vielfältig spekulieren. Es ist jedenfalls nicht ungewöhnlich, dass Angst als eher diffuses Gefühl vor einer unbekannten Gefahr entsteht, unabhängig davon, wie real diese ist.
Aufklärung gegen Angst
Jeder Einzelne mag die Gefahr durch den Missbrauch seiner Daten unterschiedlich einschätzen. Grundvoraussetzung für eine vernünftige Einschätzung ist jedoch, dass man überhaupt weiß, was mit seinen Daten passiert und passieren kann. Eine gut verständliche Aufklärung kann dabei helfen, zum Teil auch unbegründete Ängste abzubauen.
Wer als Unternehmen den Datenschutz ernst nimmt und entsprechende Maßnahmen etabliert hat, sollte sich deshalb genauso um eine gut verständliche Aufklärung seiner Kunden bemühen. Frei nach dem Motto „Tue Gutes und sprich darüber“.
Datenschutzerklärung: Weniger ist mehr
Auf Websites dient die Datenschutzklärung der Information der Besucher und oft scheint ihre Erstellung nur lästige Pflicht zu sein (Erfüllung der Vorgaben von § 13 Abs. 1 TMG). Viele Texte sind nichtssagendes Copy&Paste-Kauderwelsch, andere erschlagen den Nutzer mit ihrer Masse. Wer liest schon 13 Seiten Datenschutzhinweise?
Datenschutz als Wettbewerbsvorteil
Der Spagat zwischen einer umfassenden, aber nicht zu langen und gut verständlichen Information der Nutzer ist häufig nicht einfach. Dennoch lohnt sich die Mühe, wenn man durch gut verständliche Datenschutzhinweise das Vertrauen seiner Nutzer gewinnen kann und dadurch im datenschutzkritischen Deutschland mittelbar auch Wettbewerbsvorteile. Oder wie Grünert schreibt:
„Haben Nutzer bei annähernd oder gleich guten Services die Wahl, werden sie sich für den Anbieter entscheiden, der den besseren und vertrauenswürdigeren Datenschutz bietet.“
Als Beispiel nennt er die Einführung einer „mobilen Brieftasche“, bei der Kunden sich laut Studie eher Amazon als Facebook anvertrauen würden – aus Datenschutzgründen.
Bei der Erstellung passgenauer Datenschutzhinweise helfen wir gerne weiter.
Das Problem verkauderwelschter Datenschutzerklärungen ist ja nun wirklich nicht eines der Unfähigkeit oder schlechten Willens der Unternehmen – sondern der Unmöglichkeit, den gesetzlichen Anforderungen mit einfachen, klaren Aussagen gerecht zu werden. Man muss sich dazu bloss mal die Rechtstexte ansehen. Klare (und einfache) Verhältnisse beginnen bei klaren (und einfachen) Gesetzen.