Beinahe täglich gibt es neue Features bei Facebook. Beim letzten Update wurde das Design der Timeline geändert und die Möglichkeit der Hervorhebung besonderer Posts ermöglicht.
Während man auf diese Neuheiten in der Desktop-Version durch Pop-Ups informiert wird, werden Änderungen der Privatsphäre-Einstellungen meist nur dem aufmerksamen Nutzer bekannt. Einen Hinweis sucht man meist vergeblich.
Der Inhalt im Überblick
Der gläserne Nutzer
Es ist daher keine Ausnahme, dass Nutzer Informationen über sich einer größeren Gruppe von Personen und auch Unternehmen preisgeben als es eigentlich von ihnen beabsichtigt wurde. Lehnen Sie sich gerade zurück und denken, dass kann mir nicht passieren?
Informatiker scheitern an Privatsphäre-Einstellungen
So reagierten auch unsere Testpersonen. Wir haben eine Gruppe von Informatik-Studenten gefragt, wie sicher ihre Profile sind. Die Studenten waren überzeugt, dass sie als technikaffine Nutzer alle notwendigen Privatsphäre-Einstellungen gesetzt haben. Als wir dann das Profil eines Freiwilligen getestet haben, war die Überraschung umso größer.
Werden Sie zum Werbestar
Der Student hatte u. a. nicht der Nutzung seiner Fotos und seines Namens zu Werbezwecken durch Dritte widersprochen. Es hätte daher gut sein können, dass er eines Tages auf der Plakatwand in der Innenstadt sein Konterfei beim Shoppen entdeckt. Dieser Student wäre vielleicht unbewusst zum neuen Werbestar geworden. Diese ungewollte Berühmtheit droht mehr Nutzern als gedacht, denn gerade die Nutzung zu werblichen Zwecken ist oftmals standardmäßig erlaubt.
Privacy Watcher hilft
Wenn schon Informatiker ihre Privatsphäre-Einstellungen nicht richtig setzen können, wie soll der normale Nutzer mit durchschnittlichen IT-Kenntnissen es dann schaffen? Abhilfe schafft ein Add-On für Firefox namens „Privacy Watcher“, das von einem Informatiker-Trio aus Darmstadt entwickelt wurde. Das Programm liest ihre aktuellen Privatsphäre-Einstellungen aus. Ihre Profildaten werden lokal auf Ihrem Rechner bearbeitet. Eine Übermittlung Ihrer Daten an Dritte erfolgt nicht. Anschließend werden Einträge und Einstellungen in Ihrem Facebook-Profil farbig hinterlegt.
„Jede Farbe steht für eine bestimmte Einstellung:
Grün: Jeder auf Facebook kann Ihre Daten sehen
Orange: Nur für Freunde sichtbar
Rot: Vor allen Benutzern versteckt
Blau: Für eine Teilmenge Ihrer Freunde sichtbar“
So sehen Sie auf einem Blick, wo noch Nachbesserungsbedarf herrscht. Die Änderungen können Sie dann bequem mit einem Mausklick ändern.
Testen Sie Ihre Privatsphäre-Einstellungen
Mit Hilfe dieses kleinen Programms ist es möglich, schnell und einfach die Privatsphäre-Einstellungen bei Facebook-Profilen vorzunehmen. Testen Sie selbst Ihre Einstellungen und lassen Sie sich von dem Ergebnis überraschen. Mit Hilfe dieses Tools kann der Nutzer sein Recht auf informationelle Selbstbestimmung praktisch durchsetzen. Bleibt nur die Frage, warum es erst eines zusätzlichen Add-Ons bedarf, um die Einstellungen bei Facebook wirksam und sinnvoll vorzunehmen.