Anfang des Jahres hatten wir bereits über die These von Deloitte berichtet, wonach ein Passwortschutz allein ab 2013 keinen ausreichenden Zugangsschutz mehr für IT-Systeme biete. Als Schwachstelle wurden weniger unzureichende Systemanforderungen an ein Passwort (wie die Mindestlänge) ausgemacht, sondern vielmehr die Nutzer selbst.
Der Inhalt im Überblick
Video: Interview zu Schwachstellen bei Passwörtern
In diesem knapp 5-minütigen Video erläutern die Experten Paul Lee und Duncan Stewart von Deloitte Research, warum man sich als Systemverantwortlicher nicht einfach damit begnügen sollte, eine bestimmte Passwortlänge vorzugeben: Link zum Video
Komplexes Passwort mit 8 Zeichen: In wenigen Stunden geknackt
Beispielsweise berichten sie von einem Experiment, bei dem sie für 12.000 USD ein System aus rund 10 handelsüblichen PC-Grafikkarten zusammengebaut haben und damit in der Lage waren, ein 8-stelliges Passwort mit Groß- und Kleinbuchstaben, Ziffern und Sonderzeichen innerhalb von fünfeinhalb Stunden zu hacken. Bis vor kurzem hätte dies mit vergleichbaren finanziellen Mitteln eher ein Jahr gedauert.
Statistiken zur Passwortsicherheit
Darüber hinaus berichten sie von weiteren interessanten Zahlen aus wissenschaftlichen Studien zur Passwortsicherheit:
- Eine Passwortlänge von mehr als 7 Zeichen überfordere das Kurzzeitgedächtnis der meisten Nutzer
- Bei einer Untersuchung von 6 Millionen Zugangsdaten konnten 98,1 % mit Hilfe einer Liste der 10.000 beliebtesten Passwörter geknackt werden
- Der durchschnittliche Nutzer verfügt über 26 verschiedene Nutzerkonten, für die er jedoch nur 5 verschiedene Passwörter verwendet.
Awareness schaffen
Als Systemverantwortlicher eines Unternehmens sollte man sich also vor allem darum kümmern, die Mitarbeiter über alle wichtigen Anforderungen zum Passwortschutz zu informieren. Hierfür bieten sich Schulungen durch den Datenschutzbeauftragten an.