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Bitkom veröffentlicht Leitlinien für den Einsatz von Big Data

Bitkom veröffentlicht Leitlinien für den Einsatz von Big Data

Die globale Digitalisierung ist nicht mehr aufzuhalten. Überall in unserem täglichen Leben werden Daten gesammelt durch die eine Profilbildung möglich ist. Um Unternehmen nunmehr auf den Einsatz von sog. Big Data Technologien besser vorzubereiten und die damit verbundenen Probleme zu verdeutlichen, hat Bitkom einen Leifaden für den Einsatz von Big Data Technologien veröffentlicht.

Was ist Big Data?

Der Begriff „Big Data“ umschreibt die wachsende Datenflut, die im öffentlichen und privaten Leben anfällt. Dabei sind nicht nur die Daten selbst vom Begriff umfasst, sondern auch Technologien, die zum Sammeln, Verwalten und Analysieren dieser Daten verwendet werden.

Daten können dabei aus unzähligen Quellen stammen; beispielsweise aus Überwachungssystemen, sozialen Netzwerken und Unternehmenssystemen. Genauso vielfältig wie die Quellen der Daten sind die Möglichkeiten von Anwenderseite aus. Staatliche Einrichtungen erhoffen sich z.B. durch die massenhafte Auswertung von Daten bessere Ergebnisse in der Kriminalistik und Terrorbekämpfung, wohingegen Unternehmen eher mittels der Analyse von Big Data sich einen Wettbewerbsvorteil erhoffen.

Stellen Sie sich z.B. mal vor, Sie stecken nach Dienstschluss im üblichen Berufsverkehr. Dies lässt sich durch moderne Technologien heutzutage leicht feststellen. Einerseits liefern die Smartphones der Wageninsassen Informationen über den Verkehrsfluss und wo sie sich gerade befinden, andererseits stellen Sensoren am Straßenrand den Verkehrsfluss fest. Diese Daten lassen sich in Echtzeit auswerten und mit Erfahrungswerten abgleichen – so wird klar, wo gerade ungewöhnlich viel Verkehr ist und beispielsweise eine Umleitung Sinn macht oder die Ampelintervalle angepasst werden müssen. Dies alles gehört zum Bereich „Big Data“.

Skepsis bei der Bevölkerung

„Big Data“ ist ein genauso mystisches Wort wie die „Cloud“. Dies wurde unlängst durch eine von Bitkom durchgeführte Studie wieder bestätigt, nach der 82 % der Internetnutzer in Deutschland es unheimlich finden, dass ihre Entscheidungen durch neue Technologien der Datenauswertung vorhersehbar werden.

Susanne Dehmel, Bitkom-Geschäftsleiterin Vertrauen & Sicherheit, fasst das Bedürfnis nach Transparenz gegenüber den Bürgern zusammen:

„Wir müssen besser erklären, was mit Big Data möglich ist. Und wir brauchen eine offene gesellschaftliche Diskussion darüber, wozu wir diese Technologien einsetzen wollen – und auch worauf wir verzichten sollten.“

Gerade im Zuge der Datenschutzgrundverordnung müssen sich Big-Data-Technologien natürlich an dem Prinzip der Datensparsamkeit messen lassen. Das in Deutschland in § 3a des Bundesdatenschutzgesetzes verankerte Prinzip bestimmt, dass personenbezogene Daten so sparsam wie möglich zu verwenden sind und wenn möglich zu anonymisieren bzw. pseudonymisieren seien.

Leitlinien für den Einsatz von Big-Data-Technologien

Bitkom hat daher unlängst einen Leitfaden für den Einsatz von Big Data Technologien herausgegeben, dessen Ziel es ist

„… zu informieren, zu sensibilisieren und einen Anstoß für den gesellschaftlichen Diskurs zu geben“.

Der Leitfaden geht dabei nicht nur auf diverse Praxisbeispiele und die sich in der Diskussion befindlichen Schwerpunkte ein, sondern gibt eine Handreichung für den Big-Data-Einsatz für Unternehmen heraus:

  1. Nutzen der Big-Data Anwendungen prüfen
  2. Anwendungen transparent gestalten
  3. Bevorzugt anonymisierte oder pseudonymisierte Daten verarbeiten
  4. Interessen der Beteiligten abwägen
  5. Nutzen für Betroffene schaffen
  6. Governance für personenbezogen Daten etablieren
  7. Daten wirksam gegen unberechtigte Zugriffe schützen
  8. Keine Daten zu ethisch-moralisch unlauteren Zwecken verarbeiten
  9. Datenweitergabe nach Interessenabwägung ermöglichen
  10. Selbstbestimmtes Handeln ermöglichen
  11. Politische Rahmenbedingung vervollkommnen – Datenschutz und Datennutzen neu abwägen.

Aufruf an die Politik

Abschließend plädiert Bitkom für einen fortwährenden gesellschaftlichen und politischen Diskurs, um gesellschaftlich akzeptierte Standards zu Big Data zu entwickeln und Transparenz gegenüber der Bevölkerung zu schaffen. Diesem können wir uns nur anschließen.

Derzeit baut das Bundesministerium für Bildung und Forschung Big-Data-Kompetenzzentren auf – das Berlin Big Data Center (BBDC) und das Competence Center for Scalable Data Services (ScaDS), deren Ziel es ist, die Forschung zum intelligenten Umgang mit großen Datenmengen in Deutschland gezielt zu unterstützen. Wir können uns Big Data gegenüber nicht mehr verschließen und müssen daher lernen mit großen Datenmengen und Big Data Technologien verantwortungsvoll umzugehen. Dieser Leitfaden ist für Unternehmen eine erste Orientierungshilfe.

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    „Wir können uns Big Data gegenüber nicht mehr verschließen und müssen daher lernen mit großen Datenmengen und Big Data Technologien verantwortungsvoll umzugehen.“

    Wir können uns Atomwaffen und Atomkraftwerken nicht mehr verschließen und müssen daher lernen mit radioaktiver Verseuchung und atomarer Waffenbedrohung verantwortungsvoll umzugehen.

    Das Thema „Big Data“ wird der Menschheit um die Ohren fliegen. Die vom BITKOM herausgegebenen (und von Ihnen befürworteten) Punkte 1-11 werden natürlich zu Gunsten der Wirtschaft und der staatlichen Machthaber ausgelegt werden.

    „Interessen der Beteiligten abwägen“ -> Wie oft wird wohl der einfache Bürger den Kürzeren zeiehn?
    „Keine Daten zu ethisch-moralisch unlauteren Zwecken verarbeiten“ -> Wer oder was sollte jemanden aufhalten, der Missbrauch der Datenmacht vorhat?
    „Selbstbestimmtes Handeln ermöglichen“ -> Selbstbestimmung? In einer Welt, in der permanent mächtige Instanzen über das Leben uns einfacher Bürger entscheiden?
    „Datenschutz und Datennutzen neu abwägen“ -> Umweltschutz und Umweltausbeutung neu abwägen?
    „Daten wirksam gegen unberechtigte Zugriffe schützen“ -> Ist das in Zeiten geheimdienstlich geschwächter allgemeiner IT-Sicherheit überhaupt möglich? Wird nicht jedes Unternehmen an IT-Sicherheit sparen, wenn der Gewinn maximiert werden soll?

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