Die letzten Tage sind voll mit Nachrichten in denen es sich um das Hacken dreht. Zu nennen sind hier LinkedIn, eHarmony, Flame und heute auch die Attacke auf südkoreanische Zeitung „JoongAng Ilbo„.
Der Staat als Hacker
Besonders interessant wird es jedoch, wenn Staaten anscheinend anfangen ihre ihnen zur Verfügung stehenden Mittel für Cyberattacken auf andere Staaten zu nutzen. Hinsichtlich des Virus Stuxnet wird beispielsweise zwischenzeitlich davon ausgegangen, dass es sich um eine gemeinschaftliche Entwicklung der USA und Israels handelt.
Auch bei dem neu aufgetauchten Virus „Flame„, welcher zwischenzeitlich den Befehl zur Selbstzerstörung erhielt, wird angesichts der Komplexität von einem staatliche Drahtzieher ausgegangen.
Im Hinblick der Attacke auf die südkoreanische Zeitung „JoongAng Ilbo“ liegt der Verdacht eines staatlichen Auftrags zumindest ebenfalls nicht ganz fern, da Nordkorea den südkoreanischen Medien aufgrund kritischer Berichterstattung bereits mit Angriffen gedroht hatte.
Die Bundeswehr mittendrin
Nicht ganz überraschend kommt daher die Meldung der Financial Times Deutschland, wonach sich nunmehr auch die Bundeswehr zum Einsatz an der virtuellen Front bereit meldet. So habe die Bundeswehr zwischenzeitlich die „Anfangsbefähigung“ erreicht, um gegnerische PC und Server zu attackieren.
Was „Anfangsbefähigung“ in diesem Sinne bedeutet soll bleibt jedoch offen. Zumindest ist davon auszugehen, dass die hierzu erforderlichen Computer bestellt wurden. Mit etwas Glück handelt es sich dabei auch nicht um 486er, sondern etwas aktuellere Modelle.
Der Ansatz der Bundeswehr lässt sich anscheinend, passend zur derzeitigen Fußballeuphorie, mit
„Angriff ist die beste Verteidigung“
beschreiben. Dabei ist jedoch zu beachten, dass auf jede Aktion auch eine Reaktion erfolgt und fraglich ist, ob Deutschland für die Abwehr von Cyberattacken überhaupt ausreichend gewappnet ist.
Denn desto vernetzter ein Land ist, desto mehr Angriffspunkte ergeben sich hieraus auch. Schon jetzt ist beispielsweise die Nato täglich einer Vielzahl von Cyberattacken ausgesetzt, so dass man die Offensive in Sachen Cyberwar auch als Reaktion auf bereits erfolgende Angriffe auslegen kann. Um beim Fußball zu bleiben, der Angriff ist wichtig aber die Verteidigung sollte ebenfalls nicht vernachlässigt werden.
Jemand der sich zwar nicht zwangsläufig auch mit Fußball (wünschenswert wäre es ja schon), dafür aber mit dem Thema Datenschutz auskennt, ist Ihr betrieblicher Datenschutzbeauftragter.