Es gibt mal wieder Neuigkeiten zu der Funktionsweise von WhatsApp: Forscher haben nun herausgefunden, dass bei der WhatsApp-Telefonie zwar nicht Inhaltsdaten, sehr wohl aber Metadaten erhoben werden.
Der Inhalt im Überblick
Was bisher geschah
WhatsApp ist ein Thema, das uns immer wieder beschäftigt. Grund dafür ist die Ubiquität des Messenger-Dienstes. Es wird fast automatisch davon ausgegangen, dass ein Smartphone-Besitzer WhatsApp installiert hat; in verschiedensten Unternehmen wird WhatsApp als offizielles Kommunikationsmittel verwendet, auch um Bilder und Videos zu übertragen. So haben wir bereits über die Nutzungsbedingungen und die Datenschutzerklärung, die Ende- zu Ende- Verschlüsselung, das auslesbare Nutzungsverhalten berichtet und die häufigsten Fragen beantwortet.
WhatsApp erstellt Kommunikationsprotokolle
Nun erreicht uns die Information, dass Metadaten erhoben werden, wenn man die Telefonie-Funktion benutzt. Eine Untersuchung der Universität New Haven hat dies herausgefunden. Es werden unter anderem Telefonnummern des Anrufers und des Angerufenen, Beginn des Anrufs und Dauer des Anrufs ermittelt. Diese Daten werden auf unbestimmte Zeit gespeichert – was sich zwar nicht aus der Untersuchung ergibt, aber aus den Nutzungsbedingungen von WhatsApp.
„The researchers were able to acquire a variety of artifacts from network traffic, including WhatsApp phone numbers, WhatsApp phone call establishment metadata and date-time stamps, and WhatsApp phone call duration metadata and date-time stamps. They also were able to acquire WhatsApp’s phone call voice codec (Opus) and WhatsApp’s relay server IP addresses used during the calls.“
Hat man sich schon vorher mit dem Facebook-WhatsApp-Konglomerat befasst, dürfte das nicht mehr der ganz große Schock sein. Auch könnte man argumentieren, dass der Mobilfunkanbieter bekanntermaßen die gleichen Daten erhebt. Dagegen wäre einzuwenden, dass Metadaten in Mobilfunknetzen jedoch entweder nachdem sie nicht mehr zu Abrechnungszwecken benötigt werden oder nach Ablauf gesetzlicher Fristen (VDS) gelöscht werden. Darüber hinaus mag es Personen geben, die gerade um diese Erhebung und Speicherung von Metadaten zu vermeiden, zur Internettelefonie greifen.
Soviel ist (un)sicher:
WhatsApp weiß, wer mit wem wie lange in welcher Region telefoniert. Der Dienst kann diese Daten unbegrenzt lange protokollieren und auswerten. Was ansonsten mit diesen Daten passiert, insbesondere wie sie verwertet werden, ist bislang unklar.
@ Dr. Datenschutz
„Es wird fast automatisch davon ausgegangen, dass ein Smartphone-Besitzer WhatsApp installiert hat; in verschiedensten Unternehmen wird WhatsApp als offizielles Kommunikationsmittel verwendet, auch um Bilder und Videos zu übertragen.“
Ist das Ihr Ernst? In Unternehmen wird offiziell für dienstliche Zwecke per WhatsApp kommuniziert? Oder meinen Sie Kollegen, die privat untereinander per WhatsApp kommunizieren, um sich z.B. nach der Arbeit zu treffen?
Nein, tatsächlich gibt es nicht wenige Unternehmen, in denen WhatsApp auch für dienstliche Zwecke genutzt wird.
Kann ich so bestätigen.
@ Dr. Datenschutz
Unser Arbeitgeber stellt uns Smartphones mit zwei SIM-Kartenslots zur Verfügung, verbietet uns jedoch (geschäftlich) Whatsapp zu verwenden.
Bestehen Risiken, dass das Facebook-WhatsApp-Konglomerat auch auf die Daten der geschäftlichen Adressdatenbank zugreifen kann, wenn man nur privat Whatsapp verwendet?