Die in zahlreichen Smartphones implementierte Software Carrier IQ war datenschutzrechtlich stark in die Kritik geraten, weil sie Tastatureingaben des Nutzers erfasst. Wir berichteten.
Keine Nutzung von mit Carrier IQ erhobenen Daten durch das FBI?
Wie SPIEGEL ONLINE berichtet, hat der Direktor der amerikanischen Bundespolizei FBI, Robert Mueller, am vergangenen Mittwoch vor einem Rechtsausschuss des US-Senats erklärt, zu keinem Zeitpunkt den Hersteller der gleichnamigen Handy-Diagnose Software um Herausgabe von Nutzerdaten gebeten zu haben.
„Das FBI hat zu keiner Untersuchung Informationen von Carrier IQ angefordert oder erhalten.“
Doch ist dieses Statement wirklich geeignet, den Ruf der umstrittenen Software wieder herzustellen? Wohl kaum: Nach Angaben von SPIEGEL ONLINE und wie Mueller auch indirekt einräumt, ist eine Nutzung betroffener Daten durch das FBI dennoch nicht ausgeschlossen. Denn: fragt das FBI bei einem Mobilfunkanbieter Daten an, ist es durchaus möglich, dass der Anbieter an das FBI Daten herausgibt, die mit Carrier IQ erhoben wurden.
So gesteht auch Mueller ein:
„Wir könnten Informationen erhalten, mit denen in irgendeiner Weise Carrier IQ zu tun hat.“
Einsatz der Software auch hier in Deutschland?
Nach gegenüber SPIEGEL ONLINE getätigten Angaben der Provider T-Mobile, Vodafone, E-Plus, O2 und Freenet ist ein Einsatz des Kontrollprogramms hierzulande ausgeschlossen. Einzig auf Geräten des Herstellers Samsung waren inaktive Datenspuren von Carrier IQ entdeckt worden. Samsung prüft derzeit den Sachverhalt.