Die Enthüllungen zu dem Spionageprogramm PRISM sorgten vergangene Woche weltweit für Schlagzeilen. Jetzt erhalten diese auch ein Gesicht: ein ehemaliger CIA-Techniker, Edward Snowden, hat sich zu den enthüllten Informationen über das weltweite Internet-Spähprogramm des US-Geheimdienstes bekannt.
Der Inhalt im Überblick
Der Informant
Den Enthüllungen zu Folge sammelt der US-Geheimdienst in großem Stil Daten bei Internet-Diensten wie Google, Facebook, Microsoft, Apple und Yahoo – mit deren Zustimmung. Die US-Regierung soll hierdurch unter anderem Zugang zu Videos, Fotos, E-Mails, Dokumenten und Kontaktdaten haben. Eine weltweite Überwachung soll laut Guardian auch durch das Tool „Boundless Informant“ stattgefunden haben.
Der 29-jährige Edward Snowden hat sich selbst zu erkennen gegeben. Auf eigenen Wunsch hin veröffentlichte zunächst der britische „Guardian“ seine Identität, die amerikanische „Washington Post“ folgte.
Die Beweggründe
Als Beweggründe für die Offenlegung gab Snowden gegenüber dem „Guardian“ unter anderem an:
Ich will nicht in einer Gesellschaft leben, die so etwas macht. (…) Ich will nicht in einer Welt leben, in der alles was ich mache und sage aufgenommen wird.
Ein hehres Ziel, aber der Preis ist hoch: Snowden hält sich derzeit in Honkong auf. Er geht davon aus, dass er nie wieder mit seiner Familie oder seinen Freunden Kontakt aufnehmen kann.
Ich glaube nicht, dass ich mein Zuhause jemals wiedersehen werde.
Zweiter Whistleblower nach Bradley Manning
Edward Snowden ist der zweite Whistleblower, der Geheimnisse der US-Regierung verrät. Im Gegensatz zu Bradley Manning, der seine Informationen und deren Verbreitung an die Medien komplett der Organisation „Wikileaks“ überlassen hat, ist Snowden aber direkt an eine Zeitung herangetreten und hat zusätzlich zur Weitergabe des Materials auch selbst ein gefilmtes Interview gegeben.
Ein aufrichtiger Held opfert sich für unsere Freiheit.
Es wird gerade Geschichte geschrieben.