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Datenkraken vs. NSA: Kampf gegen Überwachung oder Marketing?

Datenkraken vs. NSA: Kampf gegen Überwachung oder Marketing?

Bislang galten sie als die Datenkraken schlechthin: Facebook, Google, Apple & Co. waren vor allem dafür bekannt, möglichst viele Daten über Ihre Nutzer zu sammeln und auszuwerten.

Wer hätte also gedacht, dass ausgerechnet diese Datenkraken dem Big Brother NSA den Kampf ansagen?

Big 8 gegen die NSA

Neben Facebook, Google und Apple fordern auch AOL, LinkedIn, Microsoft, Twitter und Yahoo eine Beschränkung der staatlichen Überwachung. Dafür haben sie auf einer gemeinsamen Internetseite ihre 5 Prinzipien veröffentlicht:

  1. Limiting Governments’ Authority to Collect Users’ Information
  2. Oversight and Accountability
  3. Transparency About Government Demands
  4. Respecting the Free Flow of Information
  5. Avoiding Conflicts Among Governments

Der Grund für die Kampfansage dürfte wohl die Angst sein, dass sich die Geheimdienste weiter an den Daten der Internetriesen bedienen und sich der daraus resultierende Vertrauensverlust der Nutzer auch auf deren Geschäft auswirkt. Laut sueddeutsche.de stellte Microsofts Chefjustiziar Brad Smith fest:

„Die Menschen werden keine Technologie nutzen, der sie nicht vertrauen. Regierungen haben das Vertrauen riskiert – und Regierungen müssen helfen, es wiederherzustellen.“

Ganz von der Hand zu weisen ist diese Aussage zumindest nicht. Allerdings ist die Überwachung durch die NSA auch für die Internetriesen nicht neu – nur wusste es bis zur Enthüllung durch Snowden einfach niemand…

Wer hat sich nicht beteiligt?

Auch wenn die deutliche Kampfansage der Internetgiganten grundsätzlich zu begrüßen ist, so fehlten aber für tatsächliche Erfolgsaussichten einem US-Journalisten zufolge die wirklich entscheidenden Namen: Denn von den großen Telekommunikationsanbietern wie Verizon, AT&T oder Level 3 hat sich keiner an der Initiative beteiligt.

Und dass, obwohl gerade die Telekommunikationsdaten bei der NSA äußerst beliebt zu sein scheinen:

The NSA is gathering nearly 5 billion records a day on the whereabouts of cellphones around the world”,

wie die Washington Post berichtet.

Durch die so gesammelten Datenmassen stoßen sogar die Serverkapazitäten der NSA an ihre Grenzen. Und auch Amazon, eBay oder Visa fehlen in der Liste der Initiatoren. Dies wäre vor allem deswegen begrüßenswert gewesen, um den Druck auf die Regierung zu erhöhen. Denn um die Telekommunikations- und Zahlungsdienste kommt kaum ein Bürger herum.

Fazit

Fakt ist, dass sich das verlorene Vertrauen der Nutzer in amerikanische Dienste sogar in Zahlen messen lässt: Laut welt.de haben seit Mai diesen Jahres bereits 10 % der Nicht-US-Mitglieder Verträge mit US-basierten Cloud-Anbietern gekündigt. Der Schaden wird auf bis zu 35 Milliarden Dollar geschätzt.

Daher wird man leider das Gefühl nicht los, dass es weniger um eine ernstgemeinte Reform der staatlichen Überwachung als um eine gut ausgefeilte Marketingkampagne geht. Naja, besser als nichts…

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