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„Street View“-Konkurrent: Microsoft fotografiert uns ab Mai

„Street View“-Konkurrent: Microsoft fotografiert uns ab Mai

Microsoft bringt in Deutschland einen Kartendienst namens „Bing maps Streetside“ auf den Markt, wie die süddeutsche gestern berichtet. Ähnlich wie schon bei Google Street View werden demnächst Fahrzeuge mit Kameras durch Deutschland fahren und die Straßen und Häuser filmen – in Bayern wird es losgehen.

Kameras ab Mai in Deutschland

Microsoft schickt im Mai nun Kameraautos auf Deutschlands Straßen, um sie für seinen Dienst Bing Maps Streetside aufzunehmen – zunächst in Nürnberg, Erlangen, Fürth und Augsburg. Die ersten Bilder sollen voraussichtlich im Sommer online gestellt werden.

Dabei wird zwar genauso verfahren wie bei Google Street View – die dort gemachten Fehler sollen angeblich bei der Microsoft-Variante aber vermieden werden.

Microsoft-Manager Severin Löffler sagte hierzu:

„Wir haben uns mit den Befahrungen und der Markteinführung in Deutschland bewusst Zeit genommen, um vorher intensiv mit Branchenverbänden, politischen Vertretern und Datenschützern zu sprechen“.

Street View vs. Datenschutz

Google hatte mit seinem Street View von Anfang an für viel Kritik gesorgt – gerade bei Datenschützern erfreute sich der Dienst nicht gerade großer Beliebtheit. Schließlich musste Google in einigen Themen nachgeben und richtete zum Beispiel eine Widerspruchsmöglichkeit für Bürger gegen die Abbildung des eigenen Hauses ein.

Bei Microsoft wird alles anders?

Die Straßenaufnahmen von Microsoft sollen auf Basis von Material des Kartenanbieters Navteq erstellt werden. Microsoft will dabei auch 3D-Aufnahmen erfassen.

Die Fehler, die Google am Anfang gemacht hat, will Microsoft vermeiden. Einen Plan der Route der Kameraautos und Informationen für Hausbesitzer, Mieter und Geschäftsinhaber veröffentlicht Microsoft ab Freitag auf einer Webseite. Insgesamt 50 Städte will Microsoft filmen.

Einen Widerspruch etwa gegen die Darstellung des eigenen Wohnhauses wolle Microsoft besonders einfach gestalten, dafür sei lediglich die Angabe des Ortes und des Namens erforderlich, erklärte Olivier Blanchard, Microsoft-Manager laut süddeutsche.

Die Geodaten-Selbstverpflichtung

Microsoft setzt dabei auf Transparenz – im März unterzeichnete Microsoft zusammen mit anderen Unternehmen (unter anderem Nokia, Deutsche Telekom und Deutsche Post DHL) eine Selbstverpflichtungserkärung der deutschen Wirtschaft, in der sich die unterzeichnenden Unternehmen verpflichten, bei neuen technologischen Produkten den Datenschutz zu gewährleisten. Gerade bei Geodatendiensten wollen die Unternehmen es den Verbrauchern laut der Erklärung einfacher machen, zu widersprechen und ihnen ausreichende Aufklärung und Information bieten.

„Der Kodex wird den Interessen der deutschen Konsumenten und der digitalen Wirtschaft gleichermaßen in vollem Umfang gerecht“

sagte Löffler.

Der Start von Microsofts „Street Side“ in Bayern sei mit der Bayrischen Datenschutzaufsichtsbehörde in verbindlichen Gesprächen geklärt worden.

Fazit: Nie wieder unbeobachtet fühlen?

Ob bei Microsoft nun wirklich alles anders wird oder ob wieder die gleichen Fehler gemacht werden wie bei Google, bleibt abzuwarten- Fakt ist, dass wir uns anscheinend daran gewöhnen müssen, dass in Zukunft immer häufiger Kameraautos durch unsere Strassen fahren… Und dass wir erst widersprechen müssen, wenn wir unser Haus demnächst nicht im Internet sehen wollen.

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