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Datenschutz für die Katz?

Datenschutz für die Katz?

Das Internet ist voll von diesen Bildern, Videos und sonst lustigen Collagen und Montagen. Es gibt ständig Nachschub und zahllose Mails zu diesem Thema: KATZEN!

Datenschutz für die Katze?

Moment, der geneigte regelmäßige Blogleser wird sich schon an dieser Stelle fragen, Datenschutz für Katzen, gibt es das?

Der Zweck des BDSG ist nach seinem §1 Abs. 1

…den Einzelnen davor zu schützen, dass er durch den Umgang mit seinen personenbezogenen Daten in seinem Persönlichkeitsrecht beeinträchtigt wird.

Personenbezogene Daten sind dabei Angaben über eine bestimmte oder eine bestimmbare Person.

Die Katze ist damit leider raus.

Warum dann dieser Artikel?

50 / 50 ist die Quote der Katzenbilderfreunde und der eher davon genervten Fraktion. Also beziehen wir den Artikel schnell auf uns, den Menschen.

Doch zunächst wieder zurück zur Katze. Ein Professor an der Florida State Universität hat ein Internetprojekt gestartet, bei welchem über offene Schnittstellen (APIs) zu Flickr, Instagram und Co. ca. 1 Million Katzenbilder abgerufen und mit den in den Bildern enthaltenen Geodaten auf eine Karte verzeichnet wurden.

I Know Where Your Cat Lives

Für das Projekt wurden frei zugängliche Webinhalte über definierte Standardschnittstellen abgerufen, etwaig enthaltenen personenbezogenen Daten entfernt und über einen Supercomputer im Rahmen einer Datenbank über die entsprechende Kartenansicht visualisiert.

Was bedeutet das nun für mich?

Die Katzen haben in der Regel keinen Bezug zum Datenschutz und werden sicherlich keine Persönlichkeitsrechte für sich in Anspruch nehmen. Die in den Fotos enthaltenen Geodaten sind gleichwohl ein Paradebeispiel für die neuen Auswertungsmöglichkeiten in Rahmen der BigData Diskussion. Informationen von Inhalten werden gesammelt, aufbereitet und analysiert. So sind z.B. bei zahlreichen Internet Bilderdiensten die entsprechenden Geoinformationen im Bild gespeichert, oder werden zu dem Bild gespeichert, der Nutzer wird jedoch in den seltensten Fällen darüber aufgeklärt, oder muss vorab seine Einwilligung dazu geben.

Diese Aufklärung zu erreichen, als eine Sensibilisierung über das Teilen und Veröffentlichen von eigenen Inhalten im Internet war uns ist Ziel des Projektes „I Know Where Your Cats Lives“.

Und eben auch dieses Blogartikels.

Was bedeutet das nun für meine Katze?

Tja, die arme Katz. Der Trend zur lückenlosen Datenerfassung verschont auch nicht den felltragenden Hausgenossen. „Keep your cat in shape“ und „Stay connected to your cats“ sind weitere Werbeaussagen einer Anwendung, welche eine Gesichtserkennung vor den Futterautomaten schaltet oder eine über das Smartphone abrufbare Kameraüberwachung durchführt.

Gut, dass selbstverständlich niemand auf die Idee kommt, diese Produkte für den Menschen zu adaptieren.  Oder gibt es das nicht bereits doch?

Einen passenden Appel richtet Wulf Rohwedder von tagesschau.de an die Katzen (und vielleicht auch an uns):

Also, liebe Katzen: Wehrt euch gegen die totale Überwachung und bewahrt euch die auch in Tausenden Jahren der Domestikation erhaltene Autonomie. Eure digitale Unabhängigkeit ist kein noch so bequem servierter Fertigsnack wert.

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