Bereits vor einiger Zeit veröffentlichten wir einen Artikel zu WhatsApp, der anscheinend immer noch gelesen, beachtet und kommentiert wird. Ein heutiger Kommentar brachte uns auf einen Bericht in der gestrigen (09.04.2012) Ausgabe der Tagesthemen.
Ausspähen von Bankdaten???
Stutzig gemacht hat uns allerdings folgender Satz aus dem Beitrag:
„Der so beliebte kostenlose SMS-Service WhatsApp kann sogar noch mehr: Adressbücher ausspähen, an andere weitergeben, auf Bankkonten zugreifen, die einmal vom Smartphone abgerufen wurden.“
Das entspricht nun gar nicht dem, was uns von WhatsApp selbst mitgeteilt wurde. Uns wurde versichert, dass die Adressbücher nicht an Dritte weitergegeben werden. Liegen wir falsch? Hat die Tagesthemen-Redaktion besser recherchiert als wir?
Noch mehr verwundert hat uns die Behauptung, dass auf Bankkonten zugegriffen wird. Unseres Wissens nach (zumindest beim iPhone) laufen alle Apps in einer Sandbox, d.h. ohne Zugriff zueinander. Die Daten aus der Bank-App sollten also technisch gar nicht für eine andere App zur Verfügung stehen können. Vermutlich hat die Redaktion nur Kontodaten (also z.B. vom Android-Konto) mit Bankkonto verwechselt bzw. gleichgesetzt.
Wir halten jedenfalls die Möglichkeit, dass WhatsApp Bankdaten ausspäht, für sehr gering.
Panikmache
Eine weitere Aussage des Beitrags stellen wir gleich mit auf den Prüfstand:
„Längst Standard: Rund 80% aller Apps wissen, auf welchen Internetseiten wir uns bewegen.“
Dazu eine Frage an die Redakteure dieses Tagesthemen-Beitrags: Wie kommen Sie auf diese Zahl? Trotz intensiver Recherche konnten wir diese Aussage bislang nicht verifizieren.
Insgesamt schleicht sich der Verdacht ein, hier wurde auf die Schnelle mal auf den Zug „Datenschutz bei Apps & Böse Smartphones“ aufgesprungen… Es wurden ein paar Fachleute befragt, mit Blondine und einem guten Schuss Panikmache ein Bericht gezimmert, der an mehreren Stellen nicht die Seriosität besitzt, die wir von der ARD erwarten.
Es bleibt selbstverständlich bei den bereits bekannten Forderungen an
- App-Entwickler: Nur die Daten sammeln, die für den Dienst erforderlich sind und ansonsten für Transparenz sorgen!
- App-Nutzer: Sich über die Preisgabe personenbezogener Daten klar sein und entsprechend sorgfältig mit den eigenen Daten umgehen!
Ich habe den Bericht gestern auch in den ARD Tagesthemen gesehen. Die Qualität des Beitrags hat mich sehr gewundert.
Vielen Dank für Ihre Stellungnahme dazu.
Guter Artikel. Der Ausrutscher mit der „Blondine“ ist unnötig blöde.
Netter Bericht, nur würde mich interessieren, inwiefern tatsächlich auf mein Bankkonto zugegriffen wird …
Um einem User gezielt Werbung anhand seines Standortes auszuliefern, halte ich ich nicht einmal für verkehrt – es ist ja nicht mit einer bösen Absicht verbunden, Angebot und mögliche Nachfrage intelligent zusammenzuführen.
Die User müssen einfach mehr im Umgang mit den neuen Medien geschult werden.
Panikmache halte ich da eher für den schlechteren Weg.
Wieso will What’s App auf meine Google-Kontoinformationen zugreifen mit Möglichkeit der Passwortinformation UND Änderung?? Ich habe die App erstmal gelöscht! Ich hoffe ich bekomme darüber noch Klarheit, weil eigentlich benutze ich sie täglich und will dies auch wieder tun. Wisst Ihr mehr?
Das ist einer der mind. 500 Gründe warum ich kein android sondern ein iPhone habe…
@Haha:
ja ne – klar: mit einem iPhone kann Dir ja GAR nichts passieren – da gibt’s sowas ja gar nicht…
ebenfalls haha :)
@jojo:
du kannst nicht bestreiten das die Risiken mit Android um einvielfaches größer sind als mit einem iOS Gerät.