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Facebook Cookies: Hintergrund und Maßnahmen

Facebook Cookies: Hintergrund und Maßnahmen

Werbung ist eine der Haupttriebfedern des Internets. Facebook erwirtschaftet damit Milliardenumsätze. Dabei gilt der Grundsatz, je besser man die Zielgruppe kennt, umso höhere Umsätze kann man erwirtschaften. Zu diesem Zweck werden seit einigen Jahren vermehrt seitenübergreifende Bewegungsprofile der Internetnutzer mit Hilfe von Cookies erstellt. Facebook gehört in der Werbebranche zu den Giganten, hat sich dabei in der Vergangenheit aber auf seine vielen Mitglieder beschränkt. Nun sollen die Werbeaktivitäten auch auf Nicht-Mitglieder ausgeweitet werden.

Cookies – Ohne geht es nicht

Was Cookies sind dürfte den meisten Internetnutzern inzwischen bekannt sein. Auch hier wurde bereits darüber berichtet. Oftmals dienen diese der Identifikation der Nutzer beim Einloggen auf einer Website in der Gestalt, als dass nach einem erfolgreichen Log-in ein Cookie beim Nutzer auf dem Computer gesetzt wird und diesen bei der weiteren Nutzung der Website authentifiziert. Das spielt vor allem bei Shopping-Seiten eine große Rolle. Deren Nutzung ist ohne Cookies in der Regel nicht möglich.

Individuelles Surfverhalten nachvollziehbar

Von zunehmend größerer Bedeutung sind inzwischen jedoch die sog. Tracking-Cookies. Dabei wird auf dem Computer der Nutzer ein Cookie gesetzt, der auch nach Schließen des Browsers bestehen bleibt. Dieser kann erfassen, welche Website Sie aufgerufen haben, ob Sie diese Website das erste Mal aufgerufen haben, was Sie sich dort angeschaut haben oder auf was dort von Ihnen geklickt wurde. Auf diese Weise ist das individuelle Surfverhalten seitenübergreifend nachvollziehbar.

Facebook-Cookie in der Kritik

Der Einsatz von Tracking-Cookies durch Facebook gegenüber seinen Mitgliedern ist seit vielen Jahren bekannt und datenschutzrechtlich eben solange in der Kritik. Hierfür setzt der Konzern einen sog. Datr-Cookie ein. Diesen bekommt ein Website-Besucher nicht nur, wenn er auf Facebook unterwegs ist, sondern auch, wenn eine Seite Facebook-Plugins eingebunden hat. Und das dürfte die große Mehrheit im Internet sein. Diese Technik hat das Unternehmen in den folgenden Jahren stetig weiterentwickelt.

Facebook kann über seine Mitglieder damit außerhalb des Netzwerks also nicht nur Informationen über ihren Alltag, ihr Verhalten, ihre Vorlieben, politische Einstellung oder sexuelle Orientierung erhalten, wenn diese den jeweils eingebetteten Like-Button betätigen, sondern bereits mit dem schlichten Betreten einer Seite. Damit verfügt Facebook aufgrund seiner enormen Anzahl an Mitgliedern über einen gewaltigen Informationspool, der für sich selbst und die Partnerunternehmen vielfältig ausgewertet werden kann.

Auch Nicht-Mitglieder werden getrackt

Anfang 2015 kam infolge einer Untersuchung zweier Universitäten im Auftrag der belgischen Datenschutzkommission heraus, dass Facebook auch Nicht-Mitglieder mit Hilfe des Datr-Cookies trackt und sogar dann, wenn diese den von Facebook angebotenen Widerspruch mittels Opt-out genutzt haben.

Personalisierte Werbung für alle

Vergangene Woche kündigte Facebook nun an, personalisierte Werbung auch auf Nicht-Mitglieder ausweiten zu wollen. Hierfür werde man auf die bewährte Cookie-Technik setzen.

Blick ins Ausland

Die Art der Verwendung von Cookies durch Facebook gerät auch im europäischen Ausland vermehrt ins Visier. In Belgien verbot ein Gericht Facebook kürzlich, Nicht-Mitglieder mittels des Datr-Cookie zu überwachen und auch die französische Datenschutzbehörde hat aus dem gleichen Grund Facebook abgemahnt.

Maßnahmen gegen Tracking-Cookies

Wer nicht zum Spielball der Werbeindustrie und stattdessen seine Privatsphäre schützen möchte, kann zum einen mit entsprechender Browsereinstellung die Cookie-Annahme verweigern oder zumindest regelmäßig die vorhandenen Cookies löschen. Zum anderen bieten die gängigen Browser einen Inkognito-/ Privatmodus, wodurch zumindest einige Arten von Cookies nicht mehr abgelegt werden können. Auch gibt es Browser Plug-ins wie Ghostery oder Privacy Badger, die das Tracking recht gut verhindern können. Weitere Add-Ons für mehr Privatsphäre finden Sie hier.

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