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Investitionen in den Datenschutz

Investitionen in den Datenschutz

Es wird vermehrt in den Datenschutz investiert. Unternehmen in Deutschland sowie die Bundesbeauftragte für Datenschutz und Informationsfreiheit werden im nächsten Jahr mehr Ressourcen einsetzen können.

Ausgaben für IT-Sicherung und Datenschutz steigen kräftig an

Die Auswirkungen von PRISM und Co. sind in der deutschen Wirtschaft noch immer zu spüren. Wie die Nationale Initiative für Informations- und Internet-Sicherheit (NIFIS e.V.) in einer jüngst veröffentlichten Studie ausführt, gehen mehr als die Hälfte der deutschen Firmen von steigenden Ausgaben für IT-Sicherung und Datenschutz aus. Ursächlich hierfür seien ein Schutzbedürfnis vor Cyberkriminalität und Wirtschaftsspionage.

Laut der Studie gehen 44% von einer Steigerung von mindestens einem Drittel aus, knapp 10% sogar von einer Verdoppelung der Ausgaben im kommenden Jahr. Und diese Entwicklung werde auf absehbare Zeit auch Anhalten.

„Wer sich bedroht fühlt, rüstet auf“

Der Studie zufolge gehen 91% der deutschen Firmen davon aus, dass für die Gewährleistung von besserem Datenschutz mehr in die Sicherheit investiert werden müsse. Ursächlich für das erhöhte Sicherheitsbedürfnis seien zum einen die PRISM- und Nachfolge-Skandale, die zu einer erhöhten Sensibilität in Sachen Datenschutz geführt hatten. Zum anderen rücke der Schutz vor Ausspähungen immer mehr in den Fokus, so der NIFIS-Vorsitzende Rechtsanwalt Dr. Thomas Lapp. Ferner sei die zunehmende Nutzung von Cloud-Diensten ein Grund für die Forderung nach mehr Sicherheit.

Förderungsprogramm erforderlich

In Hinblick auf die erforderliche Entwicklung neuer und fortschrittlicher Sicherheitstechnologien fordert Lapp zugleich eine intensivere Zusammenarbeit zwischen Wirtschaft, Wissenschaft und Staat. Dem Schutz vor Wirtschaftsspionage müsse eine deutlich grössere Bedeutung eingeräumt werden. Insoweit sei ein umfassendes Förderungsprogramm für Innovationen im Bereich IT-Sicherheit und Datenschutz erforderlich.

Bundesbeauftragte für Datenschutz und Informationsfreiheit wird gestärkt

Auch auf der anderen Seite findet eine Budgeterhöhung statt. Ab Januar 2016 erhält die Bundesbeauftragte für Datenschutz und Informationsfreiheit weitere 7,5 Stellen, die mit 500.000 Euro an zusätzlichen Personalmitteln unterlegt sind. Ursprünglich war deutlich weniger vorgesehen. Nunmehr wird Gesamthaushalt 2016 um 21,5 Personalstellen aufgestockt und damit über 110 Stellen verfügen. Die Bundesbeauftragte ist für die Erhebung, Verarbeitung oder Nutzung personenbezogener Daten durch öffentliche Stellen des Bundes zuständig. Im nicht-öffentlichen Bereich ist die Bundesdatenschutzbeauftragte ausschließlich zuständig für Telekommunikations- und Postunternehmen. Zuvor wies die Bundesdatenschutzbeauftragte Andrea Voßhoff immer auf die schlechte Personalausstattung hin.

„Für die Beratung und Kontrolle der rund 3500 Telekommunikations- und 1300 Postdienstleistungsunternehmen stehen mir acht Mitarbeiter zur Verfügung – ein durchschnittlicher Telekommunikationsdienstleister hat daher im Schnitt alle 350 Jahre mit einer anlasslosen Kontrolle zu rechnen.“

Ferner wird die Bundesbeauftragte für Datenschutz und Informationsfreiheit (endlich unabhängig) zu einer eigenständigen obersten Bundesbehörde aufgewertet.

Ausblick

Staat und Wirtschaft stehen vor zahlreichen Herausforderungen. Sei es nun das E-Health-Gesetz, die jüngste Safe-Harbor-Entscheidung oder Schutz vor Datenklau und Datenspionage. Angesichts dessen, sind Investitionen in die Daten- und IT-Sicherheit gut angelegt.

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