Fast jeden Tag gibt es eine neue Meldung in Bezug auf Facebook. Mal wird Facebook wegen seiner Praktiken direkt angegriffen, mal werden Unternehmen, die sich an Facebook bedienen, kritisiert. Heute erreichte die Öffentlichkeit die Nachricht, dass nun auch die Europol ein Stück vom Facebook-Kuchen abhaben möchte – die Tracking-Daten.
Der Inhalt im Überblick
Europol als Datenspurbehörde
Laut der Meldung der Zeit fordert Europol gegenüber der EU mehr Rechte für seine Internetüberwachungseinheit:
„Aus Sicht der Behörde sei es „unerlässlich“, dass Europol in Zukunft auch direkt in den „Dialog“ mit Internetunternehmen treten dürfe. Dringend brauche man weitere Daten, um die vielen Aufgaben zu bewältigen, die die Mitgliedstaaten derzeit an Europol herantrügen.“
Wie die Webseite Statewatch.org offenbart, ist Europol unter anderem an den Tracking-Daten von Facebook interessiert. Anhand der Tracking-Informationen könnte ja schließlich ermittelt werden, ob ein Internet-Nutzer ein potenzieller Krimineller ist oder nicht.
Mehr Datenschutz in Belgien
Ein belgisches Gericht hat am 9.11.2015 entschieden, dass Facebook personenbezogenen Daten von Internet-Nutzer nicht ohne ausdrücklicher Zustimmung des Nutzers erheben darf. Problematisch sei insbesondere der Identitäts-Cookie „datr“, der vom Facebook im Webbrowser der Internet-User für zwei Jahren gespeichert wird. Der Cookie sammelt Informationen über das Verhalten der Internet-Nutzer auf Webseiten, die mit einem Like-Button versehen sind. Dabei kommt es nicht darauf an, ob der Nutzer auf Facebook eingeloggt ist oder nicht. Genau an diesen Daten, die der Cookie „datr“ sammelt, ist auch Europol interessiert.
Facebook droht in Belgien nun eine Strafe in Höhe von 250.000 Euro pro Tag, sofern das Unternehmen innerhalb von 48 Stunden nicht reagiert.
Facebook-Schufa
Die Schufa plante schon vor 3 Jahren in Zusammenarbeit mit dem Hasso-Plattner-Institut der Universität Potsdam (HPI) Nutzer von Facebook und Twitter zu durchleuchten, um ihre Kreditwürdigkeit zu prüfen. Bei einem Plan ist damals auch geblieben, da HPI bestimmt auch wegen des öffentlichen Drucks einen Rückzieher machte.
Allerdings könnte bald Facebook selbst die Kreditwürdigkeit der Nutzer anhand der Freundesliste ermitteln und den Banken zur Verfügung stellen. Ein entsprechendes Patent wurde bereits im Sommer erteilt.
Das in Deutschland ansässige Unternehmen Kreditech bewertet beispielsweise die Kreditwürdigkeit von Personen schon seit Längerem unter anderem auch anhand von Social-Media-Daten. In Deutschland wurde dem Unternehmen dieses Analyseverfahren allerdings untersagt.
„Kreditwürdigkeit der Nutzer anhand der Freundesliste ermitteln und den Banken zur Verfügung stellen“
Immer deutlicher wird: Wer Privatsphäre will, muss reich sein und genug Geld haben, um (z.B.) nicht von Krediten abhängig zu sein. Wer keine Kredite braucht, ist weniger gläsern. So einfach ist das in unserer „freien“ und „demokratischen“ Gesellschaft .
Falscher Ansatz.
Wieso muss ich meine Privatsphäre im Internet mittels Facebook und Co verbreiten und mich dann wundern, dass ich anhand der Daten beurteilt werde.
Das diese Daten verwendet werden, sollte hinlänglich bekannt sein.
Und EHRLICH, wer braucht wirklich Facebook. Dient meiner Meinung nach nur der selbstdastellung nach außen und zum Freunde „sammeln“.