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Data-Mining: „Apple-Nutzer zahlen mehr für Hotelzimmer“

Data-Mining: „Apple-Nutzer zahlen mehr für Hotelzimmer“

Mit der Schlagzeile „Apple-Nutzer zahlen mehr für Hotelzimmer“ überraschte uns Spiegel Online in dieser Woche. Sollte der bei einer Online-Buchung verwendete Computer tatsächlich die Höhe des Reisepreises bestimmen? So weit geht es dann doch nicht, hier hat sich das Magazin bei der doppeldeutigen Überschrift wieder mal selbst übertroffen. Datenschutzrechtlich interessant ist das Ganze dennoch, ein Verfahren zum Data-Mining bildet nämlich die Grundlage des Artikels.

Ein wenig Licht ins Dunkle

Tatsächlich lautet die Aussage nicht: „Von Apple-Nutzern werden höhere Preise verlangt!“, sondern sie lautet: „Apple-Nutzer geben mehr Geld für Hotelzimmer aus.“

Die Reisen bei dem betreffenden Reiseunternehmen Orbitz kosten derzeit für alle Kunden gleich viel. Je nach verwendetem Computer ändert der Anbieter jedoch die Reihenfolge, in der die Angebote auf der Webseite präsentiert werden.

Der Unterschied im Konsumverhalten von Apple- und Windows-Nutzern scheint wirklich deutlich zu sein. Nach einer Analyse des Reisekonzerns ziehen Apple-Besitzer Luxushotels vor und sind bereit, bis zu 30 % mehr für eine Übernachtung zu investieren.

Data-Mining ist das Stichwort

Aber wie kommt Orbitz zu dieser Erkenntnis?

Seit 2009 sammelt der Reiseveranstalter die Daten seiner Kunden und analysiert sie im Hinblick auf verschiedene Faktoren. „Data-Mining“ nennt das der Fachmann.

Wikipedia schlägt als Definition dafür vor:

Data-Mining = „aus einem Datenberg etwas Wertvolles extrahieren“

Der Begriff beschreibt also den Versuch, vorhandene Daten durch Kombination mit anderen Daten und verschiedenen Filterverfahren für das Unternehmen wertvoller zu machen.

Oftmals werden hier Daten zusammen geführt, die ursprünglich zu verschiedenen Zwecken erhoben und verarbeitet wurden. Aus Datenschutzsicht ein kritischer Vorgang, ist doch die sogenannte „Zweckbindung“ ein zentrales Element des Datenschutzes.

Data-Mining in der Zukunft

Es gibt keine zwingende Regel, dass auch in Zukunft jeder Kunde die gleichen Reiseangebote oder Preise erhält, eventuell werden die günstigeren Angebote einem Apple-Nutzer erst gar nicht angezeigt. Das erscheint dann schon irgendwie unfair.

Die Auswahl der Reiseangebote ist aber nur ein Beispiel, welche Auswirkungen die von Unternehmen gesammelten Daten in Zukunft auf unser Leben haben werden.

Es wäre daher wünschenswert, wenn sich der Gesetzgeber der Problematik annehmen würde. Der verwandte Bereich des „Scoring“ wurde bereits detaillierter geregelt, Bedarf besteht auf jeden Fall auch für das Data-Mining.

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