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Neue Geschäftsidee der Aufsichtsbehörden: Reich werden mit Datenschutz

Neue Geschäftsidee der Aufsichtsbehörden: Reich werden mit Datenschutz

Das Geschäft mit dem Datenschutz boomt. Da ist es kein Wunder, wenn immer wieder neue Geschäftsideen entdeckt werden, mit denen es sich schnell und einfach Geld verdienen lässt. Dass dabei nicht immer sämtliche Spielregeln eingehalten werden und dabei auch Kriminelle auf den Plan gerufen werden, war eigentlich nur eine Frage der Zeit…

Falsche Datenschützer

Bereits vor zwei Jahren wurde eine dieser „neuen Geschäftsideen“ entwickelt – falsche Datenschützer, die auf Kundenfang gingen. Im Angebot der „Datenschützer“: Abgleich von Kontodaten gegen ein gewisses Entgelt. Die Verbraucherzentrale Niedersachsen warnte vor Datenmissbrauch und rief zum zurückhaltenden Umgang mit sensiblen Daten auf.

Und auch letztes Jahr warnte der Landesbeauftragte für Datenschutz Baden-Württemberg vor angeblichen Datenschützern, die unter Namen wie „Datenschutzzentrale“, „Verbraucher-Verein“ oder „Datensperrzentrale“ Verbraucher anriefen und ihnen Dienste anboten, wie z.B.

„sie gegen eine „Gebühr“ von 107 Euro aus diversen Gewinnspielen „auszutragen“ oder das Angebot, sich gegen einen monatlichen Beitrag um den Schutz der Daten der Betroffenen zu „kümmern“ oder für den Eintrag in Werbesperrlisten zu sorgen.“

Laut Landesdatenschutzbeauftragtem gab es Anhaltspunkte dafür, dass die Anrufer mit illegal angekauften Kontodaten arbeiteten.

Neulich in Hamburg

Und nun hat es auch die Hansestadt erwischt. Hier wurden unter dem Decknamen „Datenschutz Hamburg“ Anrufe mit folgendem Inhalt getätigt:

„Bankdaten seien international im Umlauf und der Datenschutz Hamburg hätte letztlich verhindert, dass von Österreich aus eine unrechtmäßige Abbuchung von etwa 400 € vom Konto der Angerufenen stattfindet.“

Man informierte weiter, dass ein Brief bereits unterwegs sei und der Datenschutz Hamburg für den geleisteten Dienst eine Bearbeitungsgebühr von 25% (= 100 €) verlangen würde. Obwohl sogar mit angezeigter Nummer angerufen wurde, blieb die Angerufene dennoch skeptisch und holte Informationen (auch bei uns) ein, bevor sie einfach zahlte.

Missbrauch des Datenschutzes

Bei einem Anruf unter „Datenschutz Hamburg“ denkt erst einmal jeder an den Landesbeauftragten für Datenschutz Hamburg. Dies macht natürlich Sinn, schließlich ist er im Internet auch unter dieser Domain zu finden. Dass es sich hier aber um ein Missbrauch des Datenschutzes zur eigenen Bereicherung handelt, wird erst beim genauen Hingucken klar: den die Aufsichtsbehörden heißen nicht Datenschutzzentralen oder etwa Datenschutz Hamburg, sondern Hamburgischen Beauftragten für Datenschutz und Informationsfreiheit oder Landesbeauftragte für den Datenschutz Niedersachsen.

Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser

Natürlich ist es schön, wenn man sich auf manche Dinge einfach verlassen kann: Das Wetter, die Aktienkurse, Anrufe von angeblichen Aufsichtsbehörden… Auf manche Dinge sollte man eben nicht blind vertrauen, sondern die Angaben lieber kontrollieren.

Bevor man sensible Daten, wie z.B. Kontodaten an Unbekannte herausgibt, sollte man sich über die Existenz des Anfragenden erkundigen und ggfs. auch bei den Aufsichtsbehörden nachfragen. Wird man im Unternehmen zur Zahlung angeblich geleisteter Dienste von noch angeblicheren Aufsichtsbehörden gedrängt, sollte man sich in jedem Fall an den Datenschutzbeauftragten wenden. Gut also, wenn man einen hat…

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  • Ich habe heute einen anruf von der verwaltungsstelle für deutsche Datensicherheit bekommen sie erklärte mir mit einer Kündigung werden meine daten gelöscht ansonsten kommt das inkasso. Ich muss per Nachnahme 249,00 Euro bezahlen dann werden alle meine daten gelöscht. Bin ich verarscht worden.

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