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How to prompt: KI bedienen leicht gemacht

How to prompt: KI bedienen leicht gemacht

Künstliche Intelligenz ist in aller Munde. Jeder möchte Künstliche Intelligenz verstehen, jeder möchte Künstliche Intelligenz nutzen. Hierbei geht der Trend zu Generativer Künstlicher Intelligenz, also KI-Systemen, die Texte, Bilder und andere digitale Inhalte produzieren. Aber wie geht das eigentlich? Wie kann ich eine Künstliche Intelligenz korrekt anweisen, mir ein bestimmtes Ergebnis zu liefern? Dieser Artikel erklärt, wie man richtig „promptet“ und was aus datenschutzrechtlicher Sicht zu beachten ist.

Generative KI ist überall

Künstliche Intelligenz ist vielseitig einsetzbar. Sie verspricht nahezu jeden Bereich unseres Lebens zu optimieren. Überall dort, wo wir Texte schreiben, Bilder für etwaige Zwecke nutzen oder auch Videos einsetzen, kann Generative KI die Prozesse zur Erstellung erheblich beschleunigen.

Künstliche Intelligenz wird jedoch nicht nur für private Zwecke der Erstellung von Video oder Bildern verwendet. Immer mehr Unternehmen regen ihre Mitarbeiter dazu an, für die Verrichtung ihrer Arbeit die Hilfe von Large Language Models (dt. Große Sprachmodelle) wie ChatGPT, Bard oder Gemini in Anspruch zu nehmen. Und auch Universitäten und Schulen erlauben ihren Studenten und Schülern die Verwendung von Künstlicher Intelligenz beispielsweise für Recherchen.

Ganz ohne Risiko ist es nicht…

Die Verwendung dieser KI-Systeme birgt jedoch regelmäßig einige Risiken. Was die KI generiert muss ja nicht immer inhaltlich korrekt sein und meistens weiß der Endnutzer auch nicht, woher ChatGPT seine Quellen hat.

Generative KI-Modelle werden häufig mit riesigen Mengen an Texten, Bildern und anderen Inhalten trainiert, die aus dem Internet stammen. Diese Trainingsdaten können urheberrechtlich geschützte Werke enthalten. Wenn KI-Systeme basierend auf diesen Quellen neue Inhalte generieren, besteht die Gefahr, dass Teile dieser geschützten Werke unbewusst reproduziert werden. Die Gefahr einer Urheberrechtsverletzung ist dabei durchaus gegeben.

Bei der Verwendung von Künstlicher Intelligenz in Unternehmen gibt es überdies ein weiteres Risiko. Wenn Generative KI mit sensiblen oder vertraulichen Unternehmensinformationen gefüttert wird, besteht das Risiko, dass diese Informationen durch die KI generiert und ungewollt offengelegt werden. Eine Künstliche Intelligenz kann schließlich nicht erkennen, ob es sich bei bestimmten Informationen, um sensible oder besonders schützenswerte Daten handelt. Hier kann nur ein Mensch dies prüfen, erkennen und verhindern.

Aber auch aus datenschutzrechtlicher Sicht gibt es einige Problematiken. Generative KI kann personenbezogene Daten verarbeiten oder sogar neue Informationen über Einzelpersonen generieren. Dies birgt das Risiko, dass Daten ohne ausreichende rechtliche Grundlage verarbeitet oder unzureichend geschützt werden, was zu Verstößen gegen die DSGVO führen kann.

Welche Sprache verstehen ChatGPT & Co.?

Large Language Models wie ChatGPT sind darauf trainiert, natürliche Sprache zu verstehen und zu verarbeiten. Sie basieren auf großen Datensätzen, die aus Texten aus dem Internet, Büchern und anderen Medien bestehen. Mithilfe dieser Quellen sollen Sprachmodelle kontextabhängige Anweisungen verstehen und komplexe Anfragen verarbeiten.

Die Fülle an Informationen und Quellen ist jedoch tückisch: Ähnlich der „vielen Köche, die den Brei verderben“, verwischen zu viele Informationen aus dem Internet die Präzision, wenn nicht sogar die Korrektheit, der Antwort von ChatGPT.

Andererseits ist es wichtig, dass Sie mit der Künstlichen Intelligenz sprechen, wie wenn Sie mit einem richtigen Menschen sprechen würden. Die Large Language Models sind darauf trainiert, wie ein Mensch zu reagieren. Sprechen Sie ChatGPT und Co. daher so an, als würden Sie mit einem Kollegen oder Bekannten sprechen. Das KI-System lebt von einem aktiven Gespräch mit den Nutzer.

Je mehr und präzisere Prompts hin und her geschickt werden, desto besser wird die KI. Dieses „Interactive Prompting“ führt dazu, dass Sie dem System mehr Kontext liefern können und damit die Aufgabenstellung für die Künstliche Intelligenz schärfen können.

Die richtigen Befehle geben

Bei der Bedienung von Large Language Models ist es entscheidend, die richtigen Befehle zu geben. Ein stringentes Fragen und Befehlen kann dabei nicht nur bessere Inhalte liefern. Wenn man besser promptet, benötigt man auch weniger Befehle und man kann sich viel Zeit sparen. Ergo: Je besser die Prompts sind, desto besser ist auch das Nutzererlebnis.

Dafür kann man sich als Nutzer einige Strategien und Taktiken zurechtlegen:

  • Output-Format angeben:
    Stellen Sie sicher, dass Sie der KI mitteilen, in welchem Format Sie den Output wünschen. Ob Sie eine Liste, einen Fließtext, eine Tabelle oder einen spezifischen Stil erhalten wollen. Dies spart eine unnötige Konvertierung am Ende, die womöglich sogar Ergebnisse verwischt oder löscht.
  • Satz- und Trennzeichen verwenden:
    Nutzen Sie Satzzeichen und Trennzeichen, um Ihre Anfragen klar zu strukturieren. Dies hilft der KI, den Kontext und die Hierarchie der Informationen besser zu verstehen. Dies kann die Ergebnisse auch für Sie übersichtlicher gestalten.
  • Nachahmung einer bestimmten Person:
    Wenn Sie möchten, dass die KI einen Text im Stil einer bestimmten Person verfasst, geben Sie dies im Prompt an. Wenn Sie einen wissenschaftlichen Artikel schreiben wollen, können Sie dem LLM die Rolle eines Universitätsprofessors geben oder die Rolle eines Fantasy-Autors für eine fiktionale Erzählung vergeben.
  • Referenzen geben:
    Geben Sie der KI Beispiele oder Referenzen, an denen sie sich orientieren kann. Dies kann sinnvoll sein, wenn Sie einen spezifischen Stil oder eine bestimmte Struktur der Informationen erwarten. Hierbei kann man auch auf andere Dokumente oder Inhalte verweisen, die in dem gewünschten Format erstellt worden sind.
  • Unteraufgaben geben:
    Teilen Sie komplexe Anfragen in kleinere, überschaubare Schritte auf. Dies erleichtert es der KI, jeden Abschnitt präzise zu bearbeiten. Sie können beispielsweise zuerst die Struktur eines Textes erstellen lassen und dann die Inhalte für die einzelnen Abschnitte generieren.
  • Die KI fragen:
    Ein auf den ersten Blick ungewöhnlicher Schritt kann es sein, die Künstliche Intelligenz selbst nach einem guten Prompt zu fragen. Dieses Vorgehen kann dabei helfen, sich einem Thema erst einmal zu nähern und einen generellen Überblick zu bekommen. Man kann dem System dabei Kontext geben und die KI gibt Vorschläge für konkrete Fragestellungen zurück.

Tipps für die Texterstellung mithilfe von LLMs

Ziel definieren: Bevor Sie die KI nutzen, definieren Sie klar das Ziel Ihres Textes. Möchten Sie informieren, überzeugen oder unterhalten? Ein klar definiertes Ziel hilft der KI, den richtigen Ton und die passenden Inhalte zu wählen. Vermeiden Sie es jedoch, Daten ohne rechtliche Grundlage zu verarbeiten und achten Sie darauf, keine persönliche oder sensible Informationen von Ihnen ohne Weiteres in das System einzuspeisen.

Der Befehl „Ich möchte einen Artikel zum Thema ‚Dinosaurier‘ schreiben.“ weist die KI an, zufällige und allgemeine Informationen zusammenzutragen. Tragen Sie der KI hingegen auf „einen wissenschaftlichen Artikel zu dem Thema ‚Essgewohnheiten von Triceratops basierend auf geographischen Standorten‘ mit dem Fokus auf Ernährungsstrategien“ zu schreiben, kann die KI den Text direkt auf die Bedürfnisse und Prioritäten des Nutzers zuschneiden

Rolle vergeben: Weisen Sie der KI eine spezifische Rolle zu, um den Text kontextgerecht zu gestalten. Auch hier sollten jedoch keine personenbezogenen Daten ohne Einwilligung oder rechtliche Grundlage verwendet werden.

Zum Beispiel können Sie die KI bitten, als Experte, Berater oder Kunde zu schreiben. Dies beeinflusst die Perspektive und den Ton des Outputs.

Kontext geben: Geben Sie der KI so viel Kontext wie möglich, jedoch ohne personenbezogene Daten.

Beschreiben Sie, worum es in Ihrem Text geht, wer die Zielgruppe ist und welche Informationen unbedingt enthalten sein müssen. Je mehr kontextuelle, aber nicht personenbezogene Informationen die KI hat, desto besser das Ergebnis.

Regeln setzen: Legen Sie klare Regeln und Rahmenbedingungen fest, die die KI bei der Texterstellung beachten soll.

Dazu gehören etwa Länge des Textes in Worten, Vermeidung bestimmter Ausdrücke oder die Einhaltung eines spezifischen Stils. Aber auch Reimschemata oder bestimmte sprachliche Mittel können hierbei angefordert werden.

Tipps für die Erstellung von visuellen Inhalten mithilfe von KI

Spezifische Prompts verwenden. Bei der Erstellung von Bildern oder anderen visuellen Inhalten sollten Ihre Prompts so spezifisch wie möglich sein. Beschreiben Sie genau, welche Elemente enthalten sein sollen, welche Farben verwendet werden und welchen Stil das Bild haben soll.

Auch hier ist es jedoch wichtig, dass Sie vermeiden Bilder oder Daten, die personenbezogene Informationen enthalten könnten, zu verwenden. Hier können diese Daten schnell unwiderruflich in die KI eingespeist werden und nicht rückholbar werden.

Die Aussage „Erstelle mir ein Bild von einem Hund.“ führt meist zu einem zufälligen Abbildung irgendeines Hundes. Befehlen Sie der KI jedoch „Zeige mir einen Berner Sennenhund, mit einem roten Hundespielzeug auf einer grünen Wiese.“ kann die Generative KI ein deutlich spezifischeres Bild generieren.

Seriöse Anbieter wählen. Im Sinne der Sicherheit Ihrer personenbezogenen Daten sollten Sie nur seriöse und datenschutzkonforme Anbieter für die visuelle Content-Erstellung nutzen.

Einen zuverlässigen Anbieter erkennen Sie beispielsweise an einem Impressum, an einschlägigen Referenzen oder an der Social Media Präsenz des Anbieters. Achten Sie auch besonders darauf, dass die Anbieter klar dokumentieren, wie sie mit den generierten Daten umgehen, und dass sie keine Daten speichern oder weiterverwenden, die Sie eingeben.

Richtig prompten gerne. Aber Datenschutz ist wichtiger!

Sicherlich sind diese Aufzählungen nur eine Handreichung an Hinweisen, wie man eine Künstliche Intelligenz, insbesondere Generative KI, verwenden kann und ist aufgrund der dynamischen Entwicklungen nicht erschöpfend. Wie jemand promptet und ChatGPT verwendet, bleibt jedem selbst überlassen. Was jedoch ein essenzieller Begleiter bei der Nutzung von Künstlicher Intelligenz sein sollte, ist der Gedanke an den Datenschutz.

Möglicherweise würde eine Künstliche Intelligenz noch präzisere und auf den Nutzer zugeschnittene Ergebnisse liefern, wenn man personenbezogene Daten in das System einpflegt. Da Daten, die in eine KI eingespeist werden, regelmäßig jedoch nicht mehr zu löschen oder berichtigen sind, ist hier große Vorsicht geboten. Seine personenbezogenen Daten sollte man im Internet und ganz besonders bei der Verwendung von Künstlichen Intelligenzen ganz besonders schützen.

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