Datenschutz ist kein leichtes Thema – vor allem für Kinder. Dabei sind diese besonders viel und leichtsinnig im Netz unterwegs. Einerseits bemühen sich verschiedene Initiativen darum, Datenschutzsensibiltät zu schaffen und Wissen zu vermitteln, andererseits nutzen einige Unternehmen die Leichtgläubigkeit der Jugendlichen gerade aus. Die Schweiz hat sich etwas besonderes einfallen lassen. „Datenschutz! Brr, was für ein Wort! Aber sobald man sich im Internet bewegt muss man ständig etwas von sich erzählen. Damit du weißt, was du besser nicht sagen solltest, lies Dir doch einfach unsere Tipps durch.“ So beginnt die Website blinde-kuh.de ihre Ausführungen zum Datenschutz für Kinder.
Der Inhalt im Überblick
Datenschutz – ein zähes Thema
Geben wir es doch zu – Datenschutz ist selbst für viele Erwachsene ein zähes Thema und wird von den meisten Menschen bei der täglichen Internetnuzung eher ausgeblendet. Wie sollen wir dann unsere Kindern sensibiliseren?
Internetnutzung bei Kindern und Jugendlichen selbstverständlich
Das Gefährliche daran ist, dass Jugendliche in Deutschland durchschnittlich 138 Minuten täglich im Internet unterwegs sind, selbst bei den 9-10 Jährigen immerhin jeder Dritte das Netz täglich nutzt. (Quelle: Bundesprüfstelle)
Die Nutzung von Internet und Smartphones ist für Kinder und Jugendliche häufig selbstverständlicher als für ihre Eltern. Während Papi sich zum Kartenspielen mit Arbeitskollegen in der Kneipe nebenan trifft, hat Sohnemann beim Online-Poker sein letztes Taschengeld an einen australischen Banker, eine spanische Tänzerin und einen Rentner aus Kasachstan verspielt. Verabredungen werden über soziale Netzwerke getroffen – Treffpunkt: Chat.
Austausch von Bildern, Namen und Adressen
Dabei werden regelmäßig auch persönliche Daten wie Name, Adresse, Bilder etc. ausgetauscht. An die möglichen Folgen denken viele Nutzer dabei nicht. Ein Hauptgrund ist wohl darin zu sehen, dass sich viele Kinder und Jugendliche der Risiken gar nicht bewusst sind und der Umgang mit den Medien so selbstverständlich zu ihrem Alltag gehört, dass diese als Gefahrenquelle gar nicht wahrgenommen werden.
Keine Frage – es besteht Handlungsbedarf. Aber wen sollen Kinder eigentlich fragen bzw. wer vermittelt ihnen die notwendige Sensibiliserung? Die Eltern sind dabei häufig ebenso ratlos wie die Lehrer.
Weisse und schwarze Schafe
Aber Hilfe holen können sich Interessierte auf verschiedenen Websites. Dazu gehören beispielsweise die Seite blinde-kuh.de und die vom virtuellen Datenschutzbüro gesammelten Informationen für Eltern. Auch auf den Seiten einzelner Aufsichtbehörden finden sich Informationen für Eltern oder Lehrer, z.B. datenparty.de.
Andererseits sollten sich Anbieter, deren Geschäftsmodell auf Datenerhebung bei Jugendlichen basiert (z.B. netzclub.de), einmal ernsthafte Gedanken über das Thema machen. Immerhin genießen Kinder und Jugendliche von Verfassung wegen einen besonderen Schutz.
Aufklärung hilft
Das beste Mittel gegen Gefahren bleibt erfahrungsgemäß jedoch die Aufklärung. Insoweit sind alle zu ermuntern, die sich bei dem Thema Datenschutz und Kinder engagieren.
Und zum Abschluss eine kleine Anregung aus unserem Nachbarland: In der Schweiz findet am 27.10.2011 die erste Datenschutz-Meisterschaft für Kinder statt…
Internet- und Medienkompetenz wird immer wichtiger. Man kann nicht früh genug damit anfangen, unseren Kindern und nachfolgenden Generationen das notwendige Rüstzeug mit auf den Weg zu geben. Diesem Ziel hat sich auch der Arbeitskreis „Datenschutz geht zur Schule“ des Berufsverbands der Datenschutzbeauftragten Deutschlands (BvD) e.v. verschrieben und bietet die ehrenamtliche Unterstützung von Schulen mittels Sensibilisierungsveranstaltungen durch aktive Datenschutzbeauftragte an.
Mehr Informationen gibt es unter:
https://www.bvdnet.de/arbeitskreis-schule/
http://www.datenschutz.de/feature/detail/?featid=8
Link nicht aktuell…
Vielen Dank für den Hinweis. Leider lässt sich der Beitrag auf der Seite des virtuellen Datenschutzbüros nicht mehr auffinden. Wir haben den Inhalt daher mithilfe von waybackmachine.org wieder aufrufbar gemacht.