Fujitsu stellt eine neue Technologie vor, mit der es möglich ist, Bewegungsprofile von Personen auch bei niedrig aufgelöstem Bildmaterial zu erstellen, ohne diese anhand ihrer Gesichter zu identifizieren. Dadurch soll die Privatshäre der Personen geschützt werden.
Der Inhalt im Überblick
Bewegungsprofile ohne Gesichtserkennung
Die stetige Verbesserung der Auflösung des Bildmaterials von Überwachungskameras führte auch zu der datenschutzrechtlichen Problematik, dass die Identität einzelner Personen anhand deren Gesichter identifiziert werden konnte. Mit einer neuen Software soll es nunmehr möglich sein, Bewegungsdaten ohne Identifizierung der jeweilige Identität der betroffenen Personen auswerten zu können. Dadurch soll einem Eingriff in die Privatsphäre vorgebeugt werden.
Laut einer Stellungnahme von Fujitsu hat die Analyse von Bewegungsprofilen in den vergangenen Jahren unter anderem auch für die Wirtschaft zunehmend an praktischer Bedeutung gewonnen. Sie kann beispielsweise dazu dienen, die Standorte oder die Gestaltung von Geschäften zu optimieren. Aber auch hinsichtlich der Planung von Events und der Organisation des Nahverkehrs kann die Auswertung von Bewegungsprofilen zu einer erheblichen Optimierung beitragen.
Die Technologie wurde im Rahmen der technical committee conference der Information Processing Society „Computer Vision and Image Media“ vorgestellt.
Funktionsweise der Software
Die Software basiert auf der Erkennung von Körper- und Kopfformen. Zusätzlich wird die Farbe der Kleidung zur Identifizierung herangezogen. Dabei werden im Rahmen der Farberkennung lediglich besonders charakteristische Farben extrahiert. Durch die Kombination der einzelnen Merkmale, lassen sich einzelne Personen und somit auch deren Bewegungsfluss relativ zuverlässig auf den verschiedenen Kameras wiedererkennen bzw. nachvollziehen. Im Rahmen eines indoor trials was es der Software möglich, den Bewegungsfluss von ca. 80 % der Testpersonen zu rekonstruieren.
Bild: Fujitsu
Ausblick für die Software
Derzeit sind weitere Tests zur Optimierung der Genauigkeit geplant. Die Software soll noch im Geschäftsjahr 2015 auf dem Markt erscheinen. Datenschutzrechtlich ist dies mit Sicherheit ein Fortschritt. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Software und deren Einsatz zukünftig entwickeln wird.