Man wird nicht müde, was das Phrasendreschen im Bereich Datenschutz anbelangt. Denn schließlich scheinen die meisten ja auch irgendwie zu stimmen: „Was lange währt, wird endlich gut“ oder auch „Die Hoffnung stirbt zuletzt“, wenn es um Themen wie Arbeitnehmerdatenschutz geht. „Mühsam ernährt sich das Eichhörnchen“ scheint zu passen, wenn es Verhandlungen mit Internetriesen wie Google betrifft.
Doch dabei darf das Wichtigste am Datenschutz nicht aus den Augen verloren werden – nämlich der Schutz persönlicher Daten.
Der Inhalt im Überblick
Geschäft ist Geschäft
Klar dürfte mittlerweile wohl sein, dass es ums Geschäft geht. Nicht um mehr (von ein paar Verschwörungstheorien einmal abgesehen), aber eben auch nicht um weniger. Und so verwundert es eigentlich auch nicht, wenn Microsoft Internet-Surfer beobachtet, wie spiegel.de kürzlich berichtete:
„Microsoft kann sehen wonach Menschen mit Google suchen und welche Web-Seiten sie aufrufen.“
Außerdem werde ausgewertet, wie viel Zeit auf welcher Seite verbracht werde. Suchen, sammeln, speichern – der Rubel muss rollen und da scheint jedes Mittel recht. Denn schließlich steht Microsoft mit seinem Vorgehen so gar nicht allein. Denn auch Google, Facebook oder das iPhone sammeln Daten, um Nutzerverhalten auszuwerten, Nutzerdaten zu verkaufen und letztlich dadurch einen höheren Gewinn zu erzielen. Kann denn solch Gewinnliebe Sünde sein?
Wissen ist Macht
Diese Frage ist wohl juristentypisch mit einem deutlichen „Jein“ zu beantworten. Denn natürlich mag es Umstände geben, in denen eine Auswertung von Verhalten keine Sünde, sondern vielmehr für beide Seiten ein positiver Effekt ist. Voraussetzung hierfür ist allerdings (wie immer im Datenschutz), dass der Gegenüber auch weiß, dass man ihn auf Schritt und Tritt verfolgt und sein gesamtes Verhalten überwacht und auswertet. Aber natürlich bewegt man sich auch im Internet viel freier, wenn man sich unbeobachtet fühlt. Und aus diesem Grund ist eben auch hier Wissen Macht.
Wiederholen ist gestohlen
Sind die Daten erst einmal weg, scheint ein Wiederbekommen aussichtslos. Doch es ist auch nicht ganz so simpel, die Daten einfach bei sich zu behalten. Und nur weil Facebook sich neuerdings darauf beruft, nun auch Verbindungen per https anzubieten, muss dies nicht automatisch der Wahrheit entsprechen. Wie netzpolitik.org berichtet, hält bei Facebook diese Verschlüsselung nämlich nur bis zum nächsten Klick und kann nicht dauerhaft ausgewählt werden.
Ende gut, Alles gut?
Natürlich kann man sich vor der digitalen Welt nicht vollkommen verschließen. Doch wachsam sollte man sein, und wenn schon nicht mit Argusaugen, dann zumindest mit dem gesunden Menschenverstand. Und an diesen muss immer wieder appelliert werden, denn schließlich geht es um die eigenen und teilweise auch höchstpersönlichen Daten, die man dort wahrhaftig in die weite Welt hinaus ruft…