In diesem Blog haben wir des Öfteren über GPS-Überwachung von Mitarbeitern berichtet, zuletzt hier.
Die in den jeweiligen Artikeln zugrunde gelegten Techniken der GPS-Überwachung gehen inzwischen gar nicht mehr weit genug. Durch eine Speicherung von Daten in der Cloud und Miniaturisierung von Funktechnologien sind die Einsatzbereiche inzwischen weitaus größer.
Der Inhalt im Überblick
Die alten Möglichkeiten
Der klassische Fall der GPS-Überwachung sah einen eingebauten GPS-Empfänger vor, welcher nach der Fahrt hinsichtlich der gefahrenen Strecke ausgewertet wurde. Hochprofessionelle Systeme zum Flottenmanagement hatten auch schon in der Vergangenheit deutlich mehr Möglichkeiten. Der aktuelle Standort des Fahrzeugs wurde in Echtzeit übermittelt, zudem konnten Bremsverhalten und Spritverbrauch u.ä. ausgewertet werden.
Die neue Regelung
Im neuen Entwurf des geplanten Beschäftigtendatenschutzgesetzes (sofern es denn jemals kommen wird) ist folgende grundsätzliche Regelung geplant:
Die Erhebung von Arbeitnehmerdaten durch Ortungssysteme (z.B. GPS) soll nach dem Gesetzesentwurf nur während der Arbeits- und Bereitschaftszeiten zur Sicherheit des Arbeitnehmers oder zur Koordinierung des Einsatzes des Arbeitnehmers zulässig sein. Ferner dürfen keine Anhaltspunkte dafür bestehen, dass schutzwürdige Interessen des Beschäftigten am Ausschluss der konkreten Datennutzung überwiegen. Im Rahmen der Diebstahlsicherung von Sachen (z.B. Kfz) ist die personenbezogene Ortung während der erlaubten Nutzung ausgeschlossen.
Die neue Generation
Die neue Generation von Car Tracking Systemen gibt diese Möglichkeiten nun dem Endverbraucher an die Hand. An die Hand, weil aktiv beworben wird, die eigenen Kinder damit zu überwachen. Manche Eltern werden bisher schon die Möglichkeit – jedenfalls in Betracht gezogen haben- bei sozialen Netzen (Facebook usw.) mit dem eigenen Nachwuchs „befreundet“ zu sein.
Nebeneffekt, durch das Teilen und Veröffentlichen von Inhalten auf derartigen Netzwerken sieht das geneigte und interessierte Elternteil den Partyverlauf am Wochenende und die Statusmeldungen zur Langeweile in der Schule in Echtzeit.
Kinder, Kinder
Mit dem bspw. so beworbenen Delphi Car Connector kommt nun das Echtzeit Positionstracking (einschließlich der Werte von Geschwindigkeit, Strecke, Fahrverhalten, usw. ) hinzu. Kein geheimes Treffen im Autokino oder heimlicher Ausflug in die benachbarte Großstadt. Natürlich kann auf diese Weise nicht nur der Nachwuchs überwacht werden, sondern die Eltern in Ihren Fahrzeugen durch den Arbeitgeber selbst. Installiert wird diese neue Geräteklasse einfach über Anstecken an die seit 2000 gesetzlich vorgeschriebene OBD-II Schnittstelle im Auto. Dieses kleine neue Bauteil fällt nicht besonders auf und meldet gleichwohl sämtliche elektronisch vorliegenenden Daten des Autos, bis hin zum Reifendruck.
Das alles wird jedenfalls den Arbeitnehmer interessieren, für fahrende Teenager sei am Ende noch der Hinweis notiert, dass auch die Musikauswahl so gesteuert werden kann und die Eltern aus der Ferne die iTunes Auswahl fix vorgeben.
Gute Fahrt!